DAZ-TIPP

Der Baum, um den sich jetzt alles dreht...

Stuttgart - 22.12.2017, 15:45 Uhr

„Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen, wie glänzt er festlich, lieb und mild...“ (Foto: by-studio / stock.adobe.com)

„Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen, wie glänzt er festlich, lieb und mild...“ (Foto: by-studio / stock.adobe.com)


Spätestens am 24. Dezember steht er wieder im Wohnzimmer – meistens für zwei Wochen. Und so lange sollte er möglichst stubenrein sein, das heißt möglichst wenige seiner „grünen Blätter“ verlieren. Kann man dem Weihnachtsbaum für diese überschaubare Zeitspanne etwas wie Unsterblichkeit geben? 

In der aktuellen DAZ hat die Redaktion den Weihnachtsbaum unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet, angefangen bei der individuell passenden Baumart – aber die Auswahl Ihres Baums haben Sie ja längst hinter sich; alles, was infrage kommt, gehört übrigens zu den Kieferngewächsen, wie BAK-Präsident Andreas Kiefer dargelegt hat. Es geht dann weiter mit verschiedenen pharmazeutisch-technologischen Verfahrensweisen, um den Baum nadelfest zu machen – doch ob sich der teilweise beachtliche Aufwand wirklich lohnt? Relativ einfach und auch noch kurz vor Weihnachten problemlos anzuwenden ist hingegen das altbewährte Hausmittel, das Wasser im Weihnachtsbaumständer mit einem Schuss Glycerol anzureichern. Aber achten Sie auf die richtige Dosis: In diesem Fall hilft viel nicht viel, sondern schadet mehr, als es nützt. In Zukunft werden vielleicht Ethen-Rezeptorantagonisten das Glycerol im Gießwasser ersetzen: Sie verhindern, dass das vom Baum gebildete „Reifungshormon“ Ethen solche naturgegebenen Abbauprozesse wie das Abfallen der Nadel beschleunigt.

Zukunftsmusik

Weiter geht’s mit noch mehr Zukunftsmusik: Glühwürmchen, manche Quallen, Dinoflagellaten und Bakterien besitzen die Fähigkeit, Licht auszusenden. Diese Biolumineszenz beruht auf Redoxprozessen verschiedener chemischer Verbindungen, die unter dem Begriff Luciferin zusammengefasst werden. Die Prozesse werden z.B. durch das Enzym Luciferase in Gang gesetzt. Wenn man durch Gentransfer einen Weihnachtsbaum mit einem Luciferin ausgestattet hat, braucht man nur noch Luciferase in das Gießwasser zu geben, damit er zu leuchten beginnt.

Den Schluss im „Schwerpunkt Weihnachtsbaum“ (DAZ 2017, Nr. 51, S. 44) bilden Ausführungen über die heimliche Kommunikation der Bäume mit ihres gleichen und auch mit uns. Wussten Sie, dass die von Nadelgehölzen emittierten Terpene unser Immunsystem stärken?

Nun wünscht Ihnen die DAZ-Redaktion ein frohes Fest! 

Schwerpunkt Weihnachtsbaum

DAZ 2017, Nr. 51, S. 44



Dr. Wolfgang Caesar (cae), Biologe
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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