IT-Ausstattung in Kliniken

Marburger Bund fordert 10 Milliarden Euro für die Digitalisierung

Berlin - 15.12.2017, 07:00 Uhr

Um die angestellten Ärzte besser auf die Digitalisierung vorzubereiten, soll die Politik in den nächsten sechs Jahren 10 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, fordert der Marburger Bund. (Foto Björn Professional / Adobe Stock)

Um die angestellten Ärzte besser auf die Digitalisierung vorzubereiten, soll die Politik in den nächsten sechs Jahren 10 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, fordert der Marburger Bund. (Foto Björn Professional / Adobe Stock)


Die Krankenhäuser in Deutschland sind nach Ansicht des Marburger Bunds schlecht auf die digitale Zukunft vorbereitet. „Es mangelt an aktueller, vor allem benutzerfreundlicher Hard- und Software, an digitaler Dokumentation und an regelmäßigen Schulungen für IT-gestützte Abläufe“, erklärte die Ärztegewerkschaft am gestrigen Donnerstag in Berlin anlässlich ihrer aktuellen Umfrage unter rund 1800 angestellten Ärztinnen und Ärzten. Für die digitale Aufrüstung der Krankenhäuser seien daher in den nächsten sechs Jahren Mittel in Höhe von zehn Milliarden Euro nötig.

Zwar gibt es nach der Umfrage genügend Computer an den ärztlichen Arbeitsplätzen. Für die Hälfte der Befragten sind die digitalen Arbeitsmittel aber größtenteils nicht auf einem aktuellen Stand. Nur 19 Prozent der Ärzte sind demnach mit der IT-Ausstattung an ihrem Arbeitsplatz zufrieden, 47 Prozent sind es nicht, 34 Prozent sind unentschieden.

Trotz dieser Widrigkeiten seien andererseits schon jetzt 46 Prozent der Klinikärzte davon überzeugt, dass die Digitalisierung die medizinische Qualität ihrer Arbeit verbessere. 18 Prozent sehen demnach noch keinen Qualitätszuwachs und 36 Prozent können nicht einschätzen, ob es zu einer Verbesserung gekommen ist.

Ein ähnliches Bild ergebe sich aus den Antworten auf die Frage, ob durch die Digitalisierung die eigene Arbeit vereinfacht worden sei. 40 Prozent antworteten mit Ja, 21 Prozent mit Nein und 39 Prozent seien unentschieden.

Das Vorstandsmitglied der Ärztegewerkschaft, Peter Bobbert, erklärte: „Jetzt liegt es an der Politik im Bund und in den Ländern, die Modernisierung der IT in den Krankenhäusern endlich in Angriff zu nehmen. Wir brauchen ein staatliches Sonderprogramm zum Aufbau eines adäquaten digitalen Netzes im Krankenhausbereich. Dafür müssen finanzielle Mittel in Höhe von zehn Milliarden Euro in den nächsten sechs Jahren zur Verfügung gestellt werden.“


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Interview mit Dorothee Bär (CSU), Staatsministerin für Digitalisierung

„Wir brauchen 14 Digitalministerien“

Bundeskabinett verabschiedet Krankenhaus-Zukunftsgesetz

Digitales Medikationsmanagement in Kliniken förderungsfähig

Zum Gleichstellungsbericht der Bundesregierung

Geschlechtergerechte Digitalisierung

1 Kommentar

??

von Peter Lahr am 15.12.2017 um 9:17 Uhr

Von welchen Krankenhäusern spricht man? Ich hoffe doch nur von staatlichen Einrichtungen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.