Bundestag

Vogler: Außen- statt Gesundheitspolitik

Berlin - 13.12.2017, 14:00 Uhr

Die Linken-Politikerin Kathrin Vogler wechselt in die Verteidigungspolitik. (Foto: Marcel Kusch / dpa picture alliance)

Die Linken-Politikerin Kathrin Vogler wechselt in die Verteidigungspolitik. (Foto: Marcel Kusch / dpa picture alliance)


Der Gesundheitsausschuss des Bundestages verliert ein bekanntes Gesicht: Kathrin Vogler, bislang gesundheitspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, will in den Auswärtigen Ausschuss wechseln. Auch den Apothekern ist Vogler bestens bekannt: Insbesondere nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung setzte sie sich für die Erhaltung vorhandener Strukturen ein.

Kathrin Vogler von der Bundestagfraktion der Linken will in der neuen Legislaturperiode Außen- statt Gesundheitspolitik machen. Die Politikerin hat sich inzwischen beim Parlamentarischen Geschäftsführer ihrer Fraktion für einen Sitz im Auswärtigen Ausschuss beworben und sich bereits bei ihren Kontakten in der Gesundheitspolitik verabschiedet. Mitte Januar sollen die Fachausschüsse im Bundestag neu aufgestellt werden, nach dem derzeit bestehenden Muster und ohne eigentliche Regierungskoalition. Dann will Vogler schon im Auswärtigen Ausschuss sitzen.

Gegenüber DAZ.online begründete sie den Wechsel hin zur Außenpolitik folgendermaßen: „Seit meiner frühesten Jugend bin ich aktiv in der Friedensbewegung. Als ich 2009 in den Bundestag kam, war für mich klar, dass ich mich auch dort in diesem Bereich engagieren würde. Meine Fraktion hat mich damals allerdings sehr gebeten, in den Gesundheitsausschuss zu gehen. Also habe ich mich in dieses sehr spannende Feld eingearbeitet und nun acht Jahre viele Themen bearbeitet, zunächst als stellvertretende Ausschussvorsitzende, dann als Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patientenrechte und schließlich als gesundheitspolitische Sprecherin der LINKEN im Bundestag. Mein friedenspolitisches Engagement habe ich daneben weiter betrieben, als Obfrau im Unterausschuss Zivile Krisenprävention und außerparlamentarisch in der Friedensbewegung.“

Die in München geborene, nun aber in Nordrhein-Westfalen lebende Politikerin trat in den 1980er Jahren zunächst der SPD bei. In Münster studierte sie Soziologie, Geschichte und Politikwissenschaft und wechselte 2005 in die damalige WASG, die später mit der ehemaligen PDS fusionierte. Seit 2009 ist Vogler Mitglied des Deutschen Bundestages. Sie trat bei der Bundestagswahl 2009 sowie bei der Bundestagswahl 2013 auf der NRW-Landesliste sowie als Direktkandidatin ihrer Partei im Wahlkreis Steinfurt III an und zog stets über die Liste ins Parlament ein. In der 17. Wahlperiode war Vogler Mitglied im Gesundheitsausschuss und dessen stellvertretende Vorsitzende sowie stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss und Mitglied im Unterausschuss Zivile Krisenprävention und vernetzte Sicherheit. In der vergangenen Legislaturperiode war sie ebenfalls ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und seit dem 15. Dezember 2015 gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Danke!

von G. Wagner am 13.12.2017 um 19:13 Uhr

Das Ausscheiden von Frau Vogler aus dem Gesundheitsausschuss ist für uns ein großer Verlust. Kein anderes Ausschussmitglied hat sich apothekenpolitisch als so kompetent erwiesen und die Gefährdungen benannt, die inhabergeführten Apotheken durch Apothekenketten-Kapitalgesellschaften drohen. Mögen sich ihre NachfolgerInnen an ihr orientieren.

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