EU-Apothekerverband

Apotheken-Leistungen besser in die Primärversorgung integrieren

Remagen - 11.12.2017, 14:35 Uhr

(Foto: Schelbert)

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Eigenwerbung für die Leistungsfähigkeit der Apotheker kann nie schaden und tut mehr denn je not. Auch Appelle an die Politik, diese mehr zu würdigen, kann es zumindest aus Sicht der Apothekerverbände nicht genug geben. Beides hat die europäische Dachorganisation der Apotheker (PGEU) in einem neuen „Opinion Paper“ niedergelegt.

Die Apotheker können ein essenzieller Bestandteil der europäischen Gesundheitssysteme sein. Davon ist die Pharmaceutical Group of the European Union (PGEU) fest überzeugt. Bei vielen anderen Akteuren mangelt es allerdings noch an dieser Einsicht, für die PGEU ein Anlass, um in einem „Opinion Paper“ mal wieder auf die Leistungen der Apotheker in den nationalen Gesundheitssystemen hinzuweisen und eine stärkere Beachtung und Förderung seitens der Politik einzufordern.

Schlüssel-Services der Apotheken

Schon jetzt leisten die Apotheker einen erheblichen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Systeme, schreibt die PGEU. Sie helfen dabei, Ungleichheiten in der Versorgung zu reduzieren, die Qualität der Versorgung zu verbessern und die Anzahl der Konsultationen von Notfallambulanzen und Krankenhauseinweisungen zu reduzieren. Das Papier zeigt auch auf, welche konkreten Schlüssel-Services das Netzwerk der rund 160.000 öffentlichen Apotheken in Europa derzeit bereits erbringt:

In 24 europäischen Ländern machen sie Nachtdienste, in 23 entsorgen sie nicht verwendete Arzneimittel, in 21 Ländern werden Notfallkontrazeptiva abgegeben, und in 20 Ländern wird in den Offizinen Blutdruck gemessen.

In knapp 20 Ländern unterstützen die Apotheker ihre Kunden bei der Raucherentwöhnung, messen Gewicht, Blutglukose und Cholesterol. Das Diabetes-Management gehört in 15 Ländern zum Service-Repertoire und das Asthma-Management in 14. In 13 Ländern wird auch ein Management des zu hohen Blutdrucks angeboten. Medicine Use Reviews (13 Länder) und Impfprogramme (9 Länder) sind noch nicht so sehr verbreitet.

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Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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