Consumer Health

OTC-Sparte von Merck bald bei Nestlé und Stada?

Berlin - 04.12.2017, 09:50 Uhr

Die Merck-OTC-Sparte steht Medienberichten zufolge kurz vor einer Übernahme durch Stada und Nestlé. (Foto: dpa)

Die Merck-OTC-Sparte steht Medienberichten zufolge kurz vor einer Übernahme durch Stada und Nestlé. (Foto: dpa)


Der Schweizer Nestlé-Konzern und das deutsche Pharmaunternehmen Stada haben einem Bericht zufolge Interesse an dem Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten von Merck KGaA. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Wochenende berichtete, bereiten sowohl Nestlé als auch Stada ein Kaufangebot vor. Die Sparte werde mit rund 4 Milliarden Euro bewertet. Angebote müssten bis zum 15. Dezember gemacht werden.

Noch im Mai 2017 hatte der Merck-Konzern mitgeteilt, dass die OTC-Sparte „krisenresistent“ und bei Merck gut aufgehoben sei. Im Sommer stellte sich die Lage dann schon anders dar. Wie das Unternehmen im August in einer Presseerklärung mitteilte, plane es, sein Healthcare-Geschäft weiter umzubauen, um sich künftig noch stärker auf den Bereich Biopharma zu konzentrieren. Man prüfe dabei auch den Verkauf des Geschäfts mit Gesundheitsprodukten, kurz Consumer Health, was mehrere Milliarden Euro in die Kasse spülen könnte. Eine Entscheidung solle bis Anfang 2018 getroffen werden.

Erste Interessenten soll es einem Reuters-Bericht nach nun geben: Demnach könnte die OTC-Sparte an den französischen Konzern Nestlé und den deutschen Pharmahersteller Stada gehen. Zu dem Merck-Bereich, der im vergangenen Jahr mit etwa 3.800 Mitarbeitern 860 Millionen Euro umsetzte, gehören Nahrungsergänzungsmittel wie Femibion®, aber auch rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke wie Kytta® oder Nasivin®. Consumer Health wiederum gehört zum Geschäftsbereich Healthcare, mit einem Jahresumsatz von 6,9 Milliarden Euro der größte von Merck. Zweitgrößter Bereich ist Life Science, gefolgt von Performance Materials.

Wie die Merck KGaA im August außerdem mitteilte, werden aktuell strategische Optionen für Consumer Health vorbereitet. Möglich seien neben einem kompletten oder teilweisen Verkauf auch strategische Partnerschaften. „Wir halten es für zunehmend herausfordernd, dieses Geschäft intern so zu finanzieren, dass es die notwendige Größe erreichen kann“, wurde Healthcare-Chef Belen Garijo in der Mitteilung zitiert. Healthcare setze künftig im Wesentlichen auf seine Biopharmazeutika-Pipeline. Dazu gehören beispielsweise Onkologie oder Immunonkologie.


dpa-AFX / DAZ.online
redaktion@daz.online


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