3. Quartal 2017

Partnerschaft mit Janssen treibt Morphosys an

Martinsried - 07.11.2017, 12:30 Uhr

Morphosys will sein firmeneigenes Wirkstoffportfolio weiter ausbauen. (Foto: Morphosys)

Morphosys will sein firmeneigenes Wirkstoffportfolio weiter ausbauen. (Foto: Morphosys)


Beim Biotechnologieunternehmen Morphosys stehen die Zeichen weiter auf Aufschwung. Im dritten Quartal zahlte sich die Lizenzpartnerschaft für den Psoriasis-Antikörper Guselkumab mit dem Pharmaunternehmen Janssen aus und ließ die Erlöse um ein Fünftel steigen, wie das Unternehmen mitteilte.

Morphosys freut sich über gute Zahlen im dritten Quartal. Wie das deutsche Biotech-Unternehmen am heutigen Dienstag mitteilte, sei man auf gutem Weg zu den Jahreszielen. Dabei bleibe auch die Kasse für den laufenden Unternehmensumbau weiterhin gut gefüllt.

Nach einigen Problemen mit Partnerprogrammen in den vergangenen Jahren entpuppt sich 2017 zunehmend als Erfolgsjahr für Morphosys: Im Juli hatte die amerikanische FDA das Schuppenflechte-Mittel TremfyaTM (Guselkumab) der Johnson & Johnson-Tochter Janssen zugelassen, das auf Morphosys' Antikörper-Bibliothek basiert. Kürzlich hat auch der bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA ansässige Arzneimittelausschuss CHMP eine Zulassungsempfehlung für den monoklonalen Antikörper ausgesprochen. Im Oktober verlieh die US-Gesundheitsbehörde FDA dem firmeneigenen Antikörper MOR208 zur Behandlung einer bestimmten Leukämieart, dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL), den Status „Therapiedurchbruch“. Nun hofft Morphosys auf eine schnellere Marktzulassung als ursprünglich mit dem Jahr 2021 anvisiert.

Mehr Ausgaben für F&E

Der Erfolg mit MOR208 stärkt Morphosys den Rücken. Künftig will man von Partnerprogrammen unabhängiger werden. „Wir werden unser firmeneigenes Wirkstoffportfolio weiter vorantreiben. Die Zulassung von TremfyaTM (Guselkumab) stellt für uns den Übergang zu einer Firma dar, deren Umsätze in den kommenden Jahren zunehmend auf Einnahmen aus Produktverkäufen basieren werden. Diese werden zur Finanzierung unserer eigenen Entwicklungsaktivitäten beitragen”, sagte Jens Holstein, Finanzvorstand der MorphoSys AG.

Weil die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen schon in den ersten neun Monaten auf knapp 81 Millionen Euro stiegen und im Gesamtjahr 85 bis 95 Millionen Euro betragen dürften, geht dies erwartungsgemäß zulasten des Ergebnisses. Für 2017 wird deshalb beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ein Minus von 75 bis 85 Millionen Euro erwartet nach einem Minus von rund 60 Millionen Euro vor einem Jahr. Der Umsatz soll 46 bis 51 Millionen Euro betragen nach zuletzt 49,7 Millionen Euro.

In den ersten neun Monaten ist Morphosys mit knapp 39 Millionen Euro seinem Umsatzziel nähergekommen. Im dritten Quartal waren es vor allem Lizenzerträge und Meilensteinzahlungen von Janssen, die für einen Umsatzsprung um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 15 Millionen Euro sorgten. Damit nahm Morphosys auch gegenüber dem zweiten Quartal an Fahrt auf. Für das vierte Quartal hat das Management erstmals auch Umsatzerlöse aus Tantiemen für den Verkauf von Tremfya in Aussicht gestellt. Deren Höhe sei zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abzusehen und daher auch in der Jahresprognose nicht berücksichtigt, hieß es.

Der Verlust betrug im dritten Quartal unterm Strich 24,0 Millionen Euro und damit nahezu doppelt so viel wie im Vorjahresquartal. Beim laufenden Konzernumbau kann Morphosys aber noch immer aus dem Vollen schöpfen: Ende des dritten Quartals betrugen die liquiden Mittel knapp 320 Millionen Euro - dies waren rund 11 Prozent weniger als zum Jahresausgang 2016.


dpa-AFX / ks
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