erste neun Monate 2017

Gute Zahlen, aber Biosimilar-Konkurrenz sitzt Roche im Nacken

Basel / Berlin - 19.10.2017, 17:30 Uhr

Dank neuer Arzneien läuft es noch gut bei Roche (Foto: dpa / picture alliance)

Dank neuer Arzneien läuft es noch gut bei Roche (Foto: dpa / picture alliance)


Roche kann sich 2017 bislang über gute Zahlen freuen. In den ersten neun Monaten des Jahres wuchs der Umsatz dank guter Geschäfte mit Innovationen. Allerdings macht den Schweizern die Biosimilar-Konkurrenz zu schaffen. So gingen die Erlöse mit MabThera® in Europa um 16 Prozent zurück – seit Juli sind Biosimilars im Markt. Und auch für die Blockbuster Avastin® und Herceptin® stehen die Nachahmer in den Startlöchern. 

Der Pharmakonzern Roche sieht sich dank guter Geschäfte mit neuen Produkten weiterhin im Aufwind. In den ersten neun Monaten wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf gut 39,4 Milliarden Schweizer Franken (knapp 34,2 Mrd. Euro), wie das Unternehmen am heutigen Donnerstag in Basel mitteilte. Damit erfüllte Roche die Erwartungen der Analysten. Wechselkurse beeinflussten den Zuwachs praktisch nicht. Beide Sparten – Pharma und die Diagnostik – legten in gleichem Maße zu.

Den jüngsten Umsatzschub verdankte Roche seinen neuen Arzneien wie dem Multiple-Sklerose-Mittel Ocrevus® (Ocrelizumab), das in der Schweiz und den USA bereits zugelassen ist.  Auch das kürzlich eingeführte Krebs-Immuntherapeutikum Tecentriq® (Atezolizumab) trug maßgeblich zum Umsatzwachstum bei, ebenso wie der Blockbuster Perjeta® (Pertuzumab), der zur Brustkrebstherapie eingesetzt wird.

Analysten: Geschwindigkeit des Umsatzrückgangs beunruhigend

Allerdings löst die zunehmende Konkurrenz durch Biosimilars am Aktienmarkt Sorgen aus. Die bekam Roche im dritten Quartal deutlich zu spüren. Die Erlöse mit dem Krebsmittel MabThera® (Rituximab) gingen in Europa um 16 Prozent zurück. Und die Analysten der Deutschen Bank betrachten diese Entwicklung mit Sorge. Die Geschwindigkeit des Umsatzrückgangs sei beunruhigend, zumal der Konkurrenzkampf mit den Nachahmerprodukten erst begonnen habe, hieß es. Im Juli kam das erste Biosimilar (Rixathon®) auf den Markt, im August das zweite (Truxima®). Zudem stehen weitere Biosimilar-Einführungen bevor, zum Beispiel Nachahmer der Blockbuster Herecptin® (Trastuzumab) und Avastin® (Bevacizumab). Das Trastuzumab-Biosimilar hat bereits eine Empfehlung für die EU-Zulassung, das Bevacizumab-Biosimilar ist den USA bereits zugelassen. Für die EU-Zulassung werden die Unterlagen derzeit geprüft.

Für das laufende Jahr geht Konzernchef Severin Schwan auf Basis bereinigter Wechselkurse weiterhin von einem Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Die Prognose hatte er bereits im Sommer angehoben. Der Kerngewinn je Aktie soll im gleichen Maße steigen, auch die Dividende will Roche weiter erhöhen.


dpa-afx / jb
redaktion@daz.online


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