apoBank-Umfrage

46 Prozent für das Rx-Versandverbot

Berlin - 19.09.2017, 12:20 Uhr

Relativ klare Verhältnisse: Bei einer gesundheitspolitischen Umfrage der apoBank erklärt knapp die Hälfte der Nutzer, für das Rx-Versandverbot zu sein, 32 Prozent sind dagegen. (Foto: dpa)

Relativ klare Verhältnisse: Bei einer gesundheitspolitischen Umfrage der apoBank erklärt knapp die Hälfte der Nutzer, für das Rx-Versandverbot zu sein, 32 Prozent sind dagegen. (Foto: dpa)


Umfragen zum Rx-Versandverbot gibt es bislang nicht viele. Das hat die apoBank nun geändert: In einer im Rahmen der anstehenden Bundestagswahl gestarteten Online-Befragung gaben 46 Prozent der Nutzer an, das Verbot zu begrüßen. Etwa ein Drittel ist dagegen. Gleichzeitig dürfte die Apotheker erfreuen, dass ein Großteil der Befragten sich keine Apothekenketten wünscht.

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) startete ihre gesundheitspolitische Meinungsumfrage mit dem Titel „Im-Puls-Gesundheit“ vor etwa vier Wochen. Seitdem können die Nutzer auf der Internetseite der Bank über 18 von der apoBank formulierte Thesen abstimmen. Die Befragten haben dabei jeweils die Möglichkeit, die Thesen mit „Zustimmung“, „Neutral“ oder „Ablehnung“ zu bezeichnen. Nach Angaben der Bank gab es bei der nicht repräsentativen Umfrage bislang 5000 Teilnehmer. Grund genug, eine erste Auswertung vorzunehmen.

Unter den 18 Thesen beschäftigen sich zwei Aussagen mit dem Apothekenmarkt. Einerseits heißt es in der Umfrage: „Der Online-Versand von rezeptpflichtigen Arzneimitteln soll verboten werden.“ Die Auswertung der ersten 5000 Befragungen zeigt eine klare Tendenz: 46 Prozent der Teilnehmer befürworten ein solches Verbot, das das Bundesgesundheitsministerium (BMG) in dieser Legislaturperiode durchsetzen wollte. 32 Prozent haben diese These hingegen mit „Ablehnung“ bewertet, weitere 20 Prozent hatten keine Meinung zu dem Thema.

Die apoBank-Umfrage ist eine der ersten Befragungen zum Rx-Versandverbot. Im Januar dieses Jahres hatte das Meinungsforschungsinstitut Allensbach eine repräsentative Analyse zu dem Thema gestartet. Das Resultat der Umfrage war knapp – aber zugunsten der Apotheker. 51 Prozent der Beteiligten begrüßten das Rx-Versandverbot. Etwas mehr als ein Drittel der Umfrageteilnehmer (34 Prozent) ist dagegen, und 15 Prozent waren unentschieden. Insofern entspricht die neue apoBank-Befragung ziemlich genau diesen Zahlen.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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3 Kommentare

Frage und Antwort

von Donald Nölle-Neumann am 20.09.2017 um 8:29 Uhr

Diese Aktion ist so dämlich oder demagogisch, daß sie schon wieder peinlich ist! "Online-Umfrage" !!! Das sagt alles. Da können Herr oder Frau Apo-Bank auch gleich CL7 oder Doc M. aus H. fragen.
Und trotzdem so ein knappes Ergabnis.

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Falsche Betonung

von G. Wagner am 19.09.2017 um 20:03 Uhr

Es sollte nicht betont werden, dass 46 Prozent, also weniger als die Hälfte, für das Versandverbot sind, sondern vielmehr - und das ist die entscheidende Botschaft -,dass nicht einmal ein Drittel der Befragten für die Aufrechterhaltung des Versandhandels mit Rx-Arzneimitteln ist (und dass sich 83 Prozent der Befragten gegen den Apothekenfremdbesitz und Apothekenketten aussprechen).

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Wenig hilfreich

von Hubert Kaps am 19.09.2017 um 15:55 Uhr

Die Ergebnisse derartiger Umfragen sind in der derzeitigen Situation wenig hilfreich. Zum einen sind die isolierten Fragen nicht geeignet, um so komplexe Themen wie Rx-Versandverbot oder Fremdbesitz, fundiert zu beantworten. Zum anderen kann man ja auch schlussfolgern, dass z.B. ein Rx-Versandhandelsverbot nicht mehr mehrheitsfähig ist. Die entsprechenden Leute werden diese Zahlen sicher gern zu ihren Zwecken missbrauchen. Müsste alles nicht sein.

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