Sammelaktion

Badische Apotheken sammeln Brillen für die dritte Welt

Düsseldorf - 15.09.2017, 14:30 Uhr

Eine Aktion, die ankommt: Apotheken sammeln Brillen für Menschen in Entwicklungsländern. (Foto: Claudia Paulussen

                                    / stock-adobe.com)

Eine Aktion, die ankommt: Apotheken sammeln Brillen für Menschen in Entwicklungsländern. (Foto: Claudia Paulussen / stock-adobe.com)


Im badischen Brühl in der Nähe von Mannheim beteiligen sich viele Apotheken an einer Brillen-Sammelaktion der Kolpingfamilie. Mit den Sehhilfen unterstützt der Verein Lunettes sans Frontière – Brillen ohne Grenzen – Bedürftige mit Sehschwäche in Entwicklungsländern.

Eine alte Weinkiste, in der einst badischer Riesling transportiert wurde, steht in der Carl-Theodor-Apotheke in der rund 14.000 Einwohner zählenden Gemeinde Brühl in Baden, rund zehn Kilometer südlich von Mannheim. Heute dient sie nicht mehr der lukullischen Wohltat, sondern einem ganz anderen wohltätigen Zweck. „Darin sammeln wir Brillen für die internationale Aktion ‚Lunettes sans Frontiere‘“, berichtet Franka Zimmerling, angestellte Apothekerin in der Carl-Theodor-Apotheke.

Bereits seit einiger Zeit beteiligt sich die Apotheke an der Sammelaktion, die die Kolpingfamilie in Brühl bereits zum fünften Mal organisiert. „Die Aktion wird immer sehr gut angenommen“, sagt Zimmerling. Die Kiste fülle sich immer recht schnell. „Häufig kommen die Leute in die Apotheke und bringen gleich mehrere Brillen, die sie in die Kiste legen.“ Manchmal seien da auch sehr kuriose Brillengestelle dabei, sagt sie. Die hätten dann wohl bereits einige Jahre irgendwo rumgelegen und kommen nun einem guten Zweck zu Gute.

Brillen für Bedürftige in 56 Ländern

„Dass wir dazu gekommen sind, ist einem Kunden von uns zu verdanken“, sagt Zimmerling. Hans Motzbäcker heißt der in Brühl vielfach ehrenamtlich engagierte ältere Herr. Er koordiniert für die Kolpingfamilie die Sammelaktion in Brühl und Umgebung. 10.000 Brillen will er in diesem Jahr für Lunettes sans Frontière sammeln, sagte er dem Mannheimer Morgen.

Die Aktion geht auf die Idee des Kapuziner-Paters Francois-Marie Meyer aus Hirsingue im Elsass zurück. Vor über 20 Jahren begann er seine Sammlung, die jetzt von dem Verein europaweit fortgeführt wird. Rund 100 Pakete mit je drei Kilogramm Brillen versendet der Verein mittlerweile wöchentlich an Bedürftige in 56 Ländern in Afrika, Asien, Südamerika, aber auch in Europa. Die mittlerweile an vielen Orten gesammelten Brillen werden am Sitz des Vereins in Hirsingue von über 35 Ehrenamtlichen gereinigt, vermessen und sortiert, bevor sie per Post zu ihren Empfängern kommen.



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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