Untersuchung aus Schweden

Kleine Menschen haben ein niedrigeres Thrombose-Risiko

Malmö / Stuttgart - 06.09.2017, 10:05 Uhr

Size does matter - laut einer aktuellen Untersuchung wirkt sie sich auf das Thrombose-Risiko aus. (Foto: andriano_cz / Adobe-stock)

Size does matter - laut einer aktuellen Untersuchung wirkt sie sich auf das Thrombose-Risiko aus. (Foto: andriano_cz / Adobe-stock)


Übergewicht, Rauchen, bestimmte Arzneimittel, genetische Faktoren – all dies kann bekanntermaßen das Thromboserisiko beeinflussen. Und offenbar spielt auch die Körpergröße eine Rolle. Das ergab die Auswertung von Daten von über zwei Millionen schwedischen Geschwistern, die jetzt veröffentlicht wurde.

Große Menschen haben ein höheres Risiko für venöse Thromboembolien. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen nimmt mit der Körpergröße die Gefahr zu. Das berichten schwedische Forscher in der Fachzeitschrift „Circulation: Cardiovascular Genetics“. Bestätigten sich die Ergebnisse, sollte die Körpergröße künftig genau wie Übergewicht bei der Beurteilung des persönlichen Risikos berücksichtigt werden, sagt Erstautor Bengt Zöller von der Universität Lund in Malmö.

Ob neben anderen Dingen auch die Körpergröße das Risiko einer Thromboembolie beeinflusst, untersuchten die Wissenschaftler um Zöller mit Daten von mehr als 2,5 Millionen schwedischen Männern und Frauen. Sie hatten Daten von Wehrpflichtigen der Geburtsjahrgänge zwischen 1951 und 1992 analysiert, sowie von Frauen, die zwischen 1982 und 2012 ihr erstes Kind bekommen hatten. Innerhalb dieser Gruppen identifizierten sie zudem Geschwisterpaare, die sich in ihrer Größe unterschieden. So konnten sie ausschließen, dass familiäre oder Umweltfaktoren wie die Ernährung einen eventuellen Zusammenhang erklären.

Kleinste Probanden hatten das geringste Risiko

Die Auswertung der Daten zeigte, dass das Risiko einer venösen Thromboembolie mit der Körpergröße zunimmt. Die kleinsten Probanden hatten das geringste Risiko. Bei Männern, die kleiner als 1,60 Meter waren, sank das Risiko etwa um 65 Prozent im Vergleich zu Männern über 1,90 Meter. Die Auswertung der Geschwisterdaten bestätigte das Ergebnis aus der Allgemeinbevölkerung: Größere Geschwister hatten ein höheres Thromboembolie-Risiko als ihre kleineren Brüder oder Schwestern.

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