Vorschau auf Düsseldorf

Das bringt der Deutsche Apothekertag 2017

Stuttgart - 15.08.2017, 11:41 Uhr

Über 33 Anträge werden die Delegierten beim DAT 2017 diskutieren und abstimmen. (Foto: A. Schelbert / DAZ)

Über 33 Anträge werden die Delegierten beim DAT 2017 diskutieren und abstimmen. (Foto: A. Schelbert / DAZ)


Vom 13. bis 15. September wird dieses Jahr der Deutsche Apothekertag (DAT) stattfinden – turnusgemäß in Düsseldorf. Nun hat die ABDA die Anträge, die die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker dort diskutieren wird, an ihre Mitgliedsorganisationen verschickt. 38 sind es dieses Jahr und damit etwas mehr als 2016, als 33 Anträge zur Diskussion standen.

Mit 108 Seiten ist es etwas umfangreicher als vergangenes Jahr, aber immer noch deutlich schlanker als beispielweise 2015 oder 2014: das Antragsbuch für den Deutschen Apothekertag 2017. Die ABDA hat es vor Kurzem an die Kammern und Verbände verschickt. Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker wird demnach dieses Jahr in Düsseldorf 38 Anträge diskutieren und annehmen, ablehnen oder zur weiteren Bearbeitung in einen Ausschuss verweisen. Das sind etwas mehr Anträge als im vergangenen Jahr, als sich der Apothekertag mit nur 33 Anträgen beschäftigen musste, aber immer noch deutlich weniger als 2015 (68) und 2014 (78).  Dazu können noch sogenannte Adhoc-Anträge bei „besonderer Dringlichkeit“ kommen sowie Anträge, die sich aus der Diskussion der Hauptversammlung ergeben. Unter den nun vorliegenden Anträgen sind vier Leitanträge, zu denen die Antragskommission mehrere Einzelanträge zusammengefasst hat.

Die Anträge sind in Kapitel untergliedert. Auffallend ist, dass in diesem Jahr im Antragsbuch ein neues Kapitel hinzugekommen ist: „4. Digitalisierung“. Dafür gibt es keine Anträge zu den „Wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“ – und damit wie schon im Vorjahr keinen Antrag, der eine Honorarerhöhung fordert. Die weiteren Kapitel „Sicherstellung der Versorgung“ (1.), „Pharmazeutische Kompetenz“ (2.), „Rahmenbedingungen der Berufsausübung“ (3.) und „Berufsständische Organisation“ (5.) sind gleich geblieben.

Mehr Details ...

... zu den einzelnen Anträgen, finden Sie in der DAZ, die am 17. August erscheint – online verfügbar bereits am Nachmittag vorher. 

Einheitlicher Abgabepreis und Maßnahmen gegen Lieferengpässe

Wenig überraschend fordert gleich der erste Antrag den Gesetzgeber auf, zur Sicherung des einheitlichen Arzneimittelabgabepreises den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel zu verbieten. Da dies der geschäftsführende ABDA-Vorstand und die Landesapothekerkammer Hessen gefordert haben, wird über diese beiden Anträge als gemeinsamen Leitantrag abgestimmt. Es gibt keine Anträge, die andere Maßnahmen als Reaktion auf das EuGH-Urteil vom Oktober fordern. Die verfasste Apothekerschaft bleibt also dabei, dass die Beschränkung des Arzneimittelversands auf OTC-Arzneimittel das einzige Mittel ist, den einheitlichen Abgabepreis für Rx-Arzneimittel und damit die flächendeckende Versorgung weiterhin sicherzustellen.

Neben dem Antrag zum Rx-Versandverbot  gibt es im ersten Kapitel „Sicherstellung der Versorgung“ unter anderem einen Antrag  der LAK Baden-Württemberg, des Apothekerverbandes Nordrhein und der Apothekerkammer Berlin, die eine wirksame Bekämpfung von Lieferengpässen fordern. Dazu sei ein „Rabattvertragssystem mit Augenmaß“ notwendig, heißt es in dem Leitantrag. Insbesondere „versorgungskritische Wirkstoffe bzw. Arzneimittel für lebensbedrohliche, schwerwiegende und seltene Erkrankungen“ sowie Arzneimittel mit geringer therapeutischer Breite und wenigen Anbietern sollen zukünftig von Ausschreibungen ausgenommen sein.

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1 Kommentar

DAT

von Heiko Barz am 16.08.2017 um 10:59 Uhr

Zum DAT wäre für den Deutschen Apotheker die wichtigste Diskussion, es sollte eine Strategie begründet werden, die einen klaren Weg vorzeigte, einer erwarteten Ablehnung der Existenz belebenden Honorarerhöhung zu begegnen.
Genauso wenig wie es eine zielgerichtete Strategie zum bevorstehenden EU Urteil beim letzten DAT gab, wird auch in diesem Jahr in der Honorarfrage keine gerichtete Strategie zu erwarten sein.
Wenn es noch heute irgendjemanden gibt, der die Illusion einer Honoraranhebung erwartet, der sollte bei politischen Entscheidern mal zwischen den Zeilen lesen.
Da unsere Rezeptur und BTM "Erhöhung", die noch beim letzten DAT nicht als Honorarerhöhung sondern als notwendige Angleichung zu sehen war, von KKassen und Anderen "Entscheidern" schon jetzt als überflüssig diffamiert wird, sollten wir illusionslos die Zukunft der Honorarfrage betrachten.
Wie berufsfremde Organisationen unsere seit Jahrzehnten festgezurrten Arbeitsbewertungen beurteilen wollen, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
Das politische "Wollen" aller Parteien ( - Linke ) zielt klar auf die berufliche Diffamierung und Destabilisierung des traditionellen Apothekers.
Diesen finanziell belastenden Faktor in der Gesundheitspolitik wären 'Einige' gerne los, um selber etwas mehr aus diesem Topf abgreifen zu können.
Ross und Reiter sind dabei leider zu bekannt.

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