Bundestagswahl

Niedersächsische Apotheker starten Plakataktion

Berlin - 14.08.2017, 14:45 Uhr

Berend Groeneveld 

will Patienten anregen, sich vor der Wahl mit der Gesundheitspolitik der Parteien auseinanderzusetzen. (Bild: LAV Nds.
/ Fotostudio Ekkenga)

Berend Groeneveld will Patienten anregen, sich vor der Wahl mit der Gesundheitspolitik der Parteien auseinanderzusetzen. (Bild: LAV Nds. / Fotostudio Ekkenga)


Apotheker mischen im Bundestagswahlkampf kräftig mit. Nun haben auch der Landesapothekerverband Niedersachsen und seine Mitgliedsapotheken eine eigene Plakataktion gestartet. Sie wollen Patienten deutlich machen, dass sie als Wähler Einfluss auf die Gesundheitsversorgung haben. Auch im Bundesland – denn in Niedersachsen steht zudem die vorgezogene Landtagswahl an.

Die ABDA hat ihren Wahlradar-Gesundheit gestartet und wartet derzeit auf Antworten von Politikern zu Apotheker-Fragen. Einzelne aktive Apotheker machen mit einer „Daumen hoch für meine Apotheke vor Ort“-Kampagne mobil. Die Freie Apothekerschaft setzt auf eine Flyer-Aktion und warnt unverblümt vor bestimmten Parteien.

In Niedersachsen hat nun der Landesapothekerverband (LAV) eine Kampagne ins Leben gerufen. Im Zentrum steht ein Plakat, auf dem zu lesen ist: „Sieht so die Zukunft aus?“ Darunter ist eine Apotheke abgebildet – mit durchgestrichener Tür. Darunter die Botschaft: „Ihre Stimme entscheidet bei der Bundestagswahl am 24. September über Ihre Gesundheitsversorgung vor Ort“. So will der LAV verdeutlichen, dass die flächendeckende Arzneimittelversorgung in Gefahr ist – und zwar aufgrund des ungleichen Wettbewerbs mit ausländischen Versandapotheken.

LAV Niedersachsen

Zum Wählen motivieren

„Wir wollen die Patienten motivieren, sich an der Bundestagswahl und der nun vorgezogenen Landtagswahl in Niedersachsen zu beteiligen. Wir möchten gemeinsam mit unseren Mitgliedsapotheken Patienten darauf aufmerksam machen, dass sie mit ihren Kreuzen auf den Wahlzetteln die Marschrichtung der Gesundheitsversorgung bundesweit und in Niedersachsen beeinflussen können“, erklärt LAV-Vorstandsvorsitzender Berend Groeneveld die Aktion.

Das Thema Gesundheit stehe nämlich bei vielen Parteien in Bund und Land ganz oben auf der Agenda. Schließlich werde die wohnortnahe Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung gerade in Zeiten des demografischen Wandels und wachsender Sozialausgaben immer wichtiger. Die Patienten sollten sich daher rechtzeitig vor der Bundestagswahl und der Landtagswahl in Niedersachsen über die Pläne der einzelnen Parteien im Bereich der Gesundheitsversorgung informieren, meint Groeneveld.

Der LAV-Chef sieht die Apotheken vor allem durch die Aufhebung der Arzneimittelpreisbindung für ausländische Versandapotheken gefährdet. Er fordert: „Bei der Versorgung von Patienten in Deutschland mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln müssen für ausländische Versender die gleichen Vorgaben wie für deutsche Apotheken gelten.“ Das hätte aus seiner Sicht am besten mit einem Rx-Versandverbot geklappt, das bekanntlich am Widerstand der SPD im Bundestag gescheitert ist.

Das Plakat der Kampagne wird am heutigen Montag an die LAV-Mitgliedsapotheken versendet. Nähere Informationen zur Plakataktion, zu den bundesweiten Aktionen der ABDA sowie den gesundheitspolitischen Positionen der einzelnen Parteien im Bundestagswahlkampf sind unter www.lav-nds.de zu finden.


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3 Kommentare

Zu unscharf !

von Ulrich Ströh am 14.08.2017 um 17:57 Uhr

Gut gemeint,aber nicht gut gemacht....

Man hätte der Witwe Bolte deutlicher erläutern müssen ,
wer verantwortlich ist.

So versteht die Bevölkerung die angesprochenen Parteien nicht!

Und was passiert auf Bundesebene?

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Sehr gut!

von Christian Giese am 14.08.2017 um 15:43 Uhr

Bildhafte Darstellung,
besser als FS`s "Warten auf die Politik!"

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zu harmlos

von Karl Friedrich Müller am 14.08.2017 um 15:41 Uhr

nennt doch die Verursacher!
Hier will man mal wieder niemandem auf den Schlips treten.
Das Gegenteil wäre wichtig! So kommen die Politiker mit ihren Verharmlosungen, Lügen und Ausflüchten immer durch.
Das Verhalten der Politiker muss ! Konsequenzen haben. Die hoffen doch immer, dass vor der Wahl alles vergessen ist und den Wahlkampfmärchen geglaubt wird.

Also: SPD, DIEGRÜNEN und FDP als Zerstörer des Gesundheitswesens nennen.
Die Annahme von Geld (Spargelfahrten) der SPD (vor allem der Spitze, auch und vor allem unsere "Top Ministerin"Zypries), um Konzernen Vorteile zu verschaffen.

Für diese Politiker zählen nur Konzerne, nicht der Bürger.

Nicht nur im Gesundheitswesen. Diese Politiker verramschen Deutschland an die Konzerne.


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