große Aufklärungskampagne

FDA sagt E-Zigaretten den Kampf an

Remagen - 14.08.2017, 10:00 Uhr

Die FDA will Jugendliche auch vom E-Zigaretten-Konsum abhalten.  (Foto: Futografie / Fotolia)

Die FDA will Jugendliche auch vom E-Zigaretten-Konsum abhalten.  (Foto: Futografie / Fotolia)


Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat den E-Zigaretten den Kampf angesagt. Dabei hat sie vor allem den Kinder- und Jugendschutz im Auge. Neben einer Regulierung des Verkaufs sollen Präparate entwickelt werden, die weniger toxisch und weniger suchterzeugend sind. 

Die amerikanische FDA bereitet eine groß angelegte Gesundheits-Aufklärungskampagne vor, um Kindern und Jugendlichen den Genuss von E-Zigaretten und anderen elektronischen Geräten zur Freisetzung von Nikotin, so genannten ENDS (electronic nicotine delivery systems), zu verleiden. Nach Angaben der FDA nutzten in den USA im Jahr 2016 mehr als zwei Millionen Mittel- und Oberschüler E-Zigaretten oder andere ENDS. Die FDA betrachtet dies als besonders besorgniserregend, denn die Nikotin-Exposition in der Jugend wirkt sich nachgewiesenermaßen auf die Entwicklung des Gehirns aus. Außerdem kann sie die Anfälligkeit für eine spätere Nikotinsucht erhöhen, kommentierte die FDA in einer aktuellen Ankündigung zu der neuen Kampagne. 

Großer Erfolg von „The real cost“

Diese setzt bei früheren Aktivitäten der FDA auf demselben Gebiet an. Im Februar 2014 war bereits eine öffentliche Aufklärungskampagne unter dem Slogan „The real cost“ (die tatsächlichen Kosten) gelaunched worden, um Kinder und Jugendliche vor den Gefahren der Verwendung solcher Produkte zu warnen. Nach einer jüngeren Evaluierung soll sie sich als sehr erfolgreich erwiesen haben. 

Zwischen 2014 und 2016 soll „The real cost“ fast 350.000 Teenager zwischen elf und 18 Jahren davon abgehalten haben, erstmals zum Glimmstengel zu greifen. Laut FDA rauchen jeden Tag rund 2500 junge Amerikaner unter 18 Jahren ihre erste Zigarette. Nun soll das Erfolgsmodell in diesem  Herbst weiter ausgebaut werden. Geplant sind zusätzliche digitale Materialien, wie Online-Videos. Im nächsten Jahr soll dann nach den Plänen der Behörde eine noch größer angelegte Kampagne ausgerollt werden, die erste zu dem Thema, die sich speziell an Teenager richtet. 

Weniger attraktiv, weniger toxisch und weniger suchterzeugend

Die Kampagne für 2018 ist nur ein Bestandteil der Anstrengungen der FDA, den Zugriff von Jugendlichen auf die Produkte und die toxische Belastung, die damit einhergeht, zu reduzieren. Auf der politischen Agenda steht unter anderem ein Verbot des Verkaufs von allen Tabakwaren, inklusive E-Zigaretten, an Jugendliche unter 18 Jahren. Dies soll mithilfe einer Altersüberprüfung durch Lichtbildausweis beim Kauf durchgesetzt werden. Außerdem sollen kostenlose Proben verboten werden. In Deutschland ist bereits seit vergangenem Jahr der Verkauf von E-Zigaretten an Jugendliche verboten. 

Darüber hinaus untersucht die FDA mögliche Maßnahmen, um die Produkte weniger attraktiv, weniger toxisch und weniger suchterzeugend zu machen, auch hier immer mit speziellem Fokus auf Jugendliche. Bei den Produktnormen, die die speziellen Risiken von ENDS betreffen, wollen die FDA-Experten sich besonders mit den Aromen und Designs, mit kindergesicherten Verpackungen und einer Produktkennzeichnung zur Vermeidung versehentlicher Kontakte von Kindern mit flüssigem Nikotin befassen. Darüber hinaus will die Agentur zusätzliche Beschränkungen für den Verkauf und die Bewerbung von ENDS erkunden. 

Was sich am Ende auszahlen wird

„Wir verfolgen einen multifaktoriellen Ansatz, um Kinder vor der Verwendung jedweder Nikotin-haltiger Produkte, einschließlich E-Zigaretten zu schützen“, sagt Mitch Zeller, Direktor des FDA Center for Tobacco Products. „Je mehr wir über diese Produkte und die Beziehung der Jugend dazu wissen, umso besser sind wir darauf vorbereitet, das Problem durch wissenschaftlich fundierte pädagogische Bemühungen und ordnungspolitische Maßnahmen anzugehen. Das wird sich bei der Verringerung von Tabak-assoziierten Krankheiten und Todesfällen letzten Endes am meisten auszahlen.“


Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Enttäuscht, bestätigt, entschlossen

E-Zigaretten-Entscheidung sorgt für mächtig Dampf

EU-Kommissions-Vorschlag

Strengere Regeln gegen den Tabakkonsum

Arzneimittel oder nicht?

Steffens warnt vor E-Zigaretten

Gefährlicher Chemikaliencocktail

Experten warnen eindringlich vor E-Zigaretten

DAZ.online-Umfrage zu E-Zigaretten

Große Mehrheit für freien Verkauf

Kabinett beschließt mehr Jugendschutz

Keine E-Shishas für Kinder

2 Kommentare

Dampfen vs rauchen

von xxx am 26.10.2019 um 20:19 Uhr

Hallo,
ich finde dampfen auf jeden Fall gesünder als rauchen. Seit mein Eheman E-Zigarette Smok von Vaprio nutzt fühlt sich besser. Er riecht nicht mehr nach Rauch und ich bin glücklich.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

E Zigarette Test <a href="http://testezigarette.com">E Zigarette Test</a>

von Hubert Mayer@<a href="http://testezigarette.com">E Zigarette Test</a> am 29.10.2017 um 13:03 Uhr

E Zigaretten sind um einiges weniger schädlich als normale Zigaretten. Laut <a href="http://testezigarette.com">E Zigarette Test</a> sind laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum E Zigaretten deswegen weniger gesundheitsgefährdend, da keine giftigen Nebenprodukte wie etwa Teer entstehen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.