Quartalszahlen

Merck setzt Fokus auf innovative Arzneimittel

Berlin - 03.08.2017, 11:10 Uhr

Die Darmstädter Merck setzt auf seine Pipeline mit innovativen Arzneimitteln. (Foto: Merck)

Die Darmstädter Merck setzt auf seine Pipeline mit innovativen Arzneimitteln. (Foto: Merck)


Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck kann im zweiten Quartal 2017 zwar Umsatzzuwächse von 2,3 Prozent auf knapp 3,9 Milliarden Euro verzeichnen. Zugleich muss das Unternehmen aber einen Gewinnrückgang verkraften. Dennoch bestätigte Merck seine Gewinnprognose.

Beim Darmstädter Konzern Merck sorgten im zweiten Quartal 2017 vor allem die Geschäftsbereiche Life Science und Healthcare für Umsatzwachstum – im Flüssigkristallgeschäft macht ihm jedoch die zunehmende Konkurrenz zu schaffen.

„Durch die Fokussierung auf innovative Arzneimittel haben wir im Healthcare-Bereich sehr wichtige Fortschritte erzielt. Auch die Integration von Sigma-Aldrich haben wir konsequent weiter vorangetrieben. Diesen Fortschritten steht die Normalisierung unserer ungewöhnlich hohen Marktanteile im Flüssigkristallgeschäft gegenüber. Wir bestätigen unsere Gewinn-Ziele für das Gesamtjahr“, kommentierte Stefan Oschmann, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck die frischen Quartalszahlen.

Konkret steigerte Merck seine Umsatzerlöse im zweiten Quartal 2017 um 2,3 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) ging jedoch um knapp 6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zurück. Hier schlugen zudem die Investitionen im Pharmageschäft zu Buche, wie Merck am heutigen Donnerstag mitteilte.

Höhere Marketing- und Vertriebskosten

Im Unternehmensbereich Healthcare wuchsen die Umsatzerlöse organisch um 2,6 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Das Ebitda vor Sondereinflüssen sank im zweiten Quartal jedoch um -13,8 Prozent auf 480 Millionen Euro. Dies hängt laut Merck „im Wesentlichen mit höheren Marketing- und Vertriebskosten im Zuge der Markteinführungen von Medikamenten sowie höheren Forschungs- und Entwicklungskosten zusammen“.

Grundsätzlich setzt Merck weiterhin auf Healthcare und sieht 2017 bereits bedeutende strategische Fortschritte erzielt. So wurde am 24. April der Verkauf des Biosimilars-Geschäfts an Fresenius bekanntgegeben. „Die Entscheidung erfolgte im Einklang mit der Strategie von Healthcare, den Fokus auf die Pipeline innovativer Arzneimittel zu legen”, heißt es in der Pressemitteilung.

Gemischte Erwartungen für das laufende Jahr

Unter dem Strich blieb zwar ein deutlich höherer Gewinn von 421 Millionen Euro hängen nach 312 Millionen Euro noch vor einem Jahr. Grund war ein besseres Finanzergebnis – doch damit hinkte der Konzern den Erwartungen hinterher. Merck bestätigte zwar die Gewinnprognose für das laufende Jahr, ruderte aber bei den Erwartungen für den Umsatz zurück. Angepeilt werden beim Erlös nun 15,5 bis 15,7 Milliarden Euro. Die obere Spanne hatte bisher bei 16,0 Milliarden Euro gelegen. Das um Sondereffekte bereinigte Ebitda soll weiter zwischen 4,4 und 4,6 Milliarden Euro liegen.

Der Konzern gab zudem Veränderungen in der Geschäftsführung bekannt: Kai Beckmann wird künftig die Material- und Spezialchemiesparte (Performance Materials) leiten. Im Gegenzug übernimmt der bisherige Lenker der Sparte, Walter Galinat, die Verantwortung in der Geschäftsleitung für den Standort Darmstadt, den Einkauf sowie den Bereich Umweltschutz, Qualität und Sicherheit.


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