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EMA will bessere Arzneimittel für Ältere

Berlin - 01.08.2017, 17:40 Uhr

Ältere Menschen haben oft schon ganz praktische Probleme mit Arzneimitteln. Die EMA will Hersteller ermuntern, hiergegen etwas zu unternehmen. (Foto: Ingo Bartussek / Fotolia)

Ältere Menschen haben oft schon ganz praktische Probleme mit Arzneimitteln. Die EMA will Hersteller ermuntern, hiergegen etwas zu unternehmen. (Foto: Ingo Bartussek / Fotolia)


Die Europäer werden immer älter. Für die Europäische Arzneimittel-Agentur ist diese Feststellung ein guter Grund, die Entwicklung maßgeschneiderter Arzneimittel für ältere Menschen zu fördern. Dazu hat sie ein „reflection paper“ veröffentlicht, das die Öffentlichkeit nun kommentieren kann.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat eine Initiative zur Entwicklung von maßgeschneiderten Arzneimitteln für ältere Patienten gestartet. Wie sie in einer Pressemitteilung erklärt, ist die Öffentlichkeit eingeladen, ein „Reflexionspapier“ zum Thema zu kommentieren.

Ausgangspunkt ist, dass ältere Patienten in der Regel den höchsten Arzneimittelverbrauch haben. Und in Europa wird es immer mehr Senioren geben, so die Eurostat-Prognose. Damit werden auch mehr Menschen Arzneimittel einnehmen. Das Problem: Bei der Entwicklung von Arzneimittel bleiben die besonderen Probleme der älteren Bevölkerung oft unberücksichtigt. So hätten ältere Menschen häufig schon Schwierigkeiten beim Öffnen der Arzneimittel-Verpackungen, erklärt die EMA. Auch die Packungsbeilagen seien häufig ein Hindernis – ganz zu schweigen von zu großen Tabletten, die schwer zu teilen und zu schlucken sind. All das kann dazu führen, dass die Arzneimittel nicht so eingenommen werden, wie sie sollen.

Das jetzt veröffentlichte Papier beschreibt, was Arzneimittelhersteller beachten sollten, wenn sie Medikamente für ältere Menschen entwickeln. Etwa, dass die Dosierung in der passenden Form ist und die Produktinformationen verständlich.

Anmerkungen aus der Öffentlichkeit erhofft sich die EMA nun etwa im Hinblick auf Fragen der genauen Teilbarkeit von Tabletten, die Verabreichung von Arzneimitteln über Sonden sowie Hilfen zur Compliance.

Je nach dem Ergebnis der öffentlichen Konsultation könnte der Inhalt des Reflexionspapiers zu regulatorischen oder wissenschaftlichen Leitlinien weiterentwickelt werden, so die EMA.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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