Lutherjahr

Gottesdienst vor der Apotheke

Düsseldorf - 31.07.2017, 07:00 Uhr

Im nordrhein-westfälischen Osenau feierte die evangelische Gemeinde in der vergangenen Woche einen Gottesdienst. (Foto: Luhr)

Im nordrhein-westfälischen Osenau feierte die evangelische Gemeinde in der vergangenen Woche einen Gottesdienst. (Foto: Luhr)


Die Apotheke in der Aue im 1000-Einwohner-Ort Osenau in Nordrhein-Westfalen war in der vergangenen Woche Schauplatz eines Gottesdienstes an einem besonderen Ort. Pfarrerin Claudia Posche hatte sich für die Morgenandacht das Thema „Hauptsache Gesund“ ausgesucht. Die Messe fand vor den Pforten der Apotheke vor Ort statt.

Ungewohnte Klänge waren kürzlich an einem Samstag im Juli vor der Apotheke in der Aue im zur nordrhein-westfälischen Gemeinde Odenthal gehörenden 1000-Einwohner-Ort Osenau im Rheinisch-Bergischen Kreis nahe Köln zu hören. Der Posaunenchor Altenberg sorgte für die musikalische Begleitung eines Gottesdienstes am ungewöhnlichen Ort, an dem über 50 Besucher teilnahmen. „Ich habe in der Apotheke durch die offene Tür ein bisschen was von dem Gottesdienst mitbekommen, aber leider nicht alles. Ich musste ja auch Kunden bedienen, einer muss ja arbeiten“, sagt Barbara Stephan-Odenthal, die Filialleiterin der Apotheke, lachend.

„Vor allem die Predigt habe ich leider verpasst“, sagt sie. Dabei behandelte die evangelische Pfarrerin Claudia Posche, die die Morgenandacht abhielt, dort ein Thema, das der Apothekerin wichtig ist. Unter das Motto „Hauptsache gesund“ nämlich hatte die Pfarrerin die Morgenandacht auf dem Platz vor dem idyllischen Fachwerkhaus der Apotheke gestellt. Den Apostel Paulus zitierte sie: „Wisst Ihr nicht, dass Euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist?“ – um die Wahrnehmung des Körpers als wertvoll und erhaltenswert ging es dabei.

Tolle Atmosphäre bei Sonnenschein

„Wir hatten auch Glück mit dem Wetter. Die Sonne schien und es war eine total schöne Atmosphäre. Und die Kunden, die nach dem Gottesdienst noch in die Apotheke kamen, waren restlos begeistert“, berichtet Stephan-Odenthal. Dass der evangelische Gottesdienst an dem ungewöhnlichen Ort vor der Apotheke am Kreisverkehr der Altenberger Domstraße stattfand, hat mit dem Lutherjahr zu tun. In Anlehnung an die 95 Thesen, die der Reformator vor 500 Jahren an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte, lässt die evangelische Kirche im Rheinland in diesem Jahr 95 Gottesdienste an besonderen Orten stattfinden. So waren bereits ein Parkhaus, das Deutsche Röntgen-Museum im Geburtsort des Physikers in Remscheid oder der sogenannte historische Kronleuchtersaal in der Kölner Kanalisation Schauplatz dieser Gottesdienste.

(Foto: Luhr)

„Und unsere PTA Astrid Matini-Hamann hat sich mit der Pfarrerin für die Idee stark gemacht, den Gottesdienst hier stattfinden zu lassen“, sagt die Filialleiterin. Die Angestellte engagiert sich selber in der evangelischen Kirche in Odenthal-Altenberg, zu der auch der ökumenisch und simultan genutzte Altenberger Dom – der „Bergische Dom“ – gehört. Claudia Posche ist seit 1996 die erste Pfarrerin am Altenberger Dom. „Die Inhaberin der Apotheke, Petra Eckstein, war auch sofort Feuer und Flamme für die Idee“, sagt Matini-Hamann. Die PTA steuert dann auch ein Gebet des Physikers und christlichen Philosophen Blaise Pascal zu dem Gottesdienst bei.

Vielleicht gibt es eine Wiederholung der Andacht vor der Apotheke

Auch weil die Morgenandacht vor der Apotheke bei allen Beteiligten so gut angekommen sei, habe man bereits überlegt, ob man das nicht öfter machen sollte, berichtet Stephan-Odenthal. „Aber es soll etwas Besonderes bleiben. Deswegen könnten sich alle vielleicht einen zweijährigen Rhythmus vorstellen“, sagt die Apothekerin.


Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Morgenandacht vor der Apotheke

von Albert Vogt am 01.08.2017 um 10:03 Uhr

Bitte beachten Sie, dass dies keine Messe war. Das lutherische Bekenntnis kennt die Messe nicht, sondern bestenfalls einen Gottesdienst; hier spricht man besser von Morgenandacht.

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