Oral vs. subkutan im Test

Kommt die Insulintablette?

Remagen - 11.07.2017, 07:00 Uhr

Gibt es irgendwann eine Alternative zur subkutanen Insulinapplikation? (Foto: Syda Productions / Fotolia)

Gibt es irgendwann eine Alternative zur subkutanen Insulinapplikation? (Foto: Syda Productions / Fotolia)


Die Injektionsbehandlung mit Insulin ist für viele Diabetes-Patienten eine große Belastung. Seit Jahren ist die Wissenschaft auf der Suche nach alternativen, besser applizierbaren Darreichungsformen. Durchbruch gab es bislang keinen. Die Ergebnisse einer Studie mit einer Insulintablette wecken zwar neue Hoffnungen, in naher Zukunft wird das Arzneimittel aber nicht in die Apotheken kommen. 

Bei der 77. Wissenschaftstagung der amerikanischen Diabetesgesellschaft (ADA) haben Forscher des Unternehmens Novo Nordisk die Ergebnisse einer doppelblinden Phase-2a-Studie zur oralen Insulin-Therapie vorgestellt. In der Studie mit dem Titel „Wirksamkeit und Sicherheit von oralem Basal-Insulin: Eine achtwöchige Machbarkeitsstudie mit Diabetes Typ 2-Patienten (T2DM)” verbesserte die langwirksame Insulintablette OI338GT die glykämische Kontrolle ebenso wie injiziertes Insulin glargin.  

Doppel-Blind mit Doppel-Dummy-Design

In die Studie waren 50 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 61 Jahren einbezogen, die bislang kein Insulin bekommen hatten. Ihre mit Metformin oder auch Kombinationen mit anderen oralen Antidiabetika eingestellten HbA1c-Spiegel lagen zwischen 7 und 10 Prozent. Die Studie basierte auf einem Doppel-Blind, Doppel-Dummy-Design. Die Patienten wurden in zwei Gruppen randomisiert. Eine Gruppe erhielt die OI338GT-Tablette plus ein subkutan injiziertes Placebo, die andere eine Injektion von Insulin glargin plus eine Placebo-Tablette. Beide Medikationen wurden einmal täglich über eine Dauer von acht Wochen verabreicht. In dieser Zeit wurde die Dosis an Insulin bei den Patienten wöchentlich hochtitriert, bis sie einen Nüchtern-Blutzuckerwert von 80 bis 126 mg/dl erreichten und kein weiterer therapeutischer Nutzen gesehen wurde. 



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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