Bain und Cinven geben nicht auf

Neues Angebot für Stada?

Bad Vilbel / Stuttgart - 04.07.2017, 09:50 Uhr

Bei Stada kehrt keine Ruhe ein. Die Übernahmeschlacht könnte in eine nächste Runde gehen. (Foto: Stada)

Bei Stada kehrt keine Ruhe ein. Die Übernahmeschlacht könnte in eine nächste Runde gehen. (Foto: Stada)


Klappe, die Nächste: Der Übernahmekampf um Stada könnte bald in eine neue Folge gehen. Erst vor etwas mehr als einer Woche war bekannt geworden, dass der Milliardendeal platzt. Eigentlich dürfen Bain und Cinven erst in einem Jahr wieder ein neues Angebot abgeben. Laut Stada wollen sie aber einen Antrag auf Befreiung von der einjährigen Sperrfrist stellen. 

Wie Stada am heutigen Dienstag bekannt gab, bringen sich die Investoren Bain Capital und Cinven wieder in Stellung. Beide waren erst vor wenigen Tagen mit dem ersten Gebot über 66 Euro je Aktie, das Stada inklusive Schulden mit etwas mehr als 5,3 Milliarden Euro bewertet hatte, knapp gescheitert. Die beiden Finanzinvestoren erwägen, bei der Finanzaufsicht einen Antrag auf Befreiung von der einjährigen Sperrfrist zur Abgabe eines erneuten Übernahmeangebots zu stellen.

Der Arzneimittelhersteller prüft jetzt, ob er dem Antrag zustimmen würde, und will dann die Öffentlichkeit weiter informieren. Falls Stada und die Finanzaufsichtsbehörde dem Antrag zustimmen, wäre der Weg für eine neue Offerte von Bain und Cinven frei.

Privatanleger sehen Übernahme kritisch

Das Investorenduo verfehlte die erforderliche Annahmequote von 67,5 Prozent.  Als Gefahr für die Übernahme hatte zuletzt der hohe Anteil von Privatanlegern gegolten, die rund 27 Prozent an Stada halten. Darunter sollen viele traditionsbewusste Ärzte und Apotheker sein, die einen Verkauf des Pharmakonzerns kritisch sehen. „Wir respektieren das knappe Votum unserer Aktionärinnen und Aktionäre und verstehen es als Auftrag, unsere erfolgreiche Wachstumsstrategie weiter voranzutreiben“, sagte Vorstandschef Matthias Wiedenfels nach Bekanntwerden des Scheiterns der Übernahme.

Da aber nur zwei Prozentpunkte fehlten, machten die Gerüchte über eine neue Offerte schnell die Runde. Stada selbst hatte sich Ende Juni offen dafür gezeigt. An der Börse hatte die gescheiterte Übernahme deshalb auch nur kurz zu einem deutlichen Verlust geführt. Das Papier konnte sich schnell von seinem starken Minus nach dem Scheitern erholen und stand zuletzt mit 62,50 Euro wieder knapp unter dem von Bain und Cinven gebotenen Preis.

Ergänzung 11:10 Uhr: 

Aufsichtsrat erwägt Ablösung von Vorstandschef Wiedenfels

Der Chef des Generikakonzerns Stada, Matthias Wiedenfels, steht einem Bericht zufolge womöglich vor der Ablösung. Der Aufsichtsrat des Unternehmens erwäge dies und komme am Morgen zusammen, um über einen Nachfolger zu beraten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Wiedenfels wurde zu der Sitzung ebenfalls eingeladen. Stada wollte dies nicht kommentieren.


dpa-AFX / DAZ.online
redaktion@daz.online


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