Medienbericht

CDU erhält Gesundheitsressort in NRW

Düsseldorf - 28.06.2017, 17:30 Uhr

Karl-Josef Laumann soll neuer Gesundheitsminister in Nordrhein-Westfalen werden. (Foto: dpa)

Karl-Josef Laumann soll neuer Gesundheitsminister in Nordrhein-Westfalen werden. (Foto: dpa)


Die ersten Ministerien der neugewählten schwarz-gelben Regierung in Nordrhein-Westfalen sind vergeben – so auch das für Gesundheit zuständige Ministerium für Arbeit und Soziales. Hausherr wird der bisherige Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann.

Einen Tag nach der Wahl von Armin Laschet (CDU) zum neuen Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens (NRW) stehen die ersten Minister fest. Für Apotheker besonders spannend ist natürlich das Gesundheitsressort, welches offenbar nicht an den kleineren Koalitionspartner FDP geht – sondern in die Hand der CDU. Nach Informationen der „Westdeutschen Zeitung“ wird der bisherige Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), neuer Minister für Arbeit und Soziales – damit ist er zukünftig auch für Gesundheitsthemen zuständig. Das Amt hatte er bereits zwischen den Jahren 2005 und 2010 inne.

Bei Apothekern dürfte die Entscheidung für Erleichterung sorgen. In Bezug auf das von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) geplante Rx-Versandverbot hatte Laumann sich klar positioniert – und im Bund dem Koalitionspartner SPD vorgeworfen, Vor-Ort-Apotheken in Existenznöte zu bringen. „Die SPD-Bundestagsfraktion lässt die wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln sehenden Auges vor die Wand fahren“, hatte Laumann gegenüber der „Deutschen Presseagentur“ gesagt.

Wohnortnahe Apotheken seien jedoch notwendig, „um die Versorgung der Menschen sicherzustellen“, erklärte der bisherige Patientenbeauftragte – und verwies auf eine Studie des Bundesverbraucherschutzministeriums, dass Apotheken mit am stärksten die Gesundheitskompetenz in Deutschland fördern. „Insbesondere ältere und chronisch kranke Menschen sind hier auf eine wohnortnahe Versorgung angewiesen“, betonte Laumann.

Laumann hatte sich für Verbesserungen bei Inkontinenzversorgung starkgemacht 

Der Gesundheitspolitiker hatte sich in seiner Zeit als Patientenbeauftragter dafür eingesetzt, dass nach vielfachen Beschwerden von betroffenen Patienten über mangelhafte Inkontinenzware im April das Heil- und Hilfsmittelgesetz geändert wurde. In diesem Zusammenhang hatte Laumann auch gefordert, den Kassen-Wettbewerb umzugestalten und ihn nicht nur über den Zusatzbeitrag zu führen, sondern verstärkt auch über die Leistungen sowie die Erstattungspraxis.

Außerdem hatte Laumann nach den Todesfällen bei Patienten eines Heilpraktikers aus Brüggen-Bracht gefordert, die Rechte von Heilpraktikern grundlegend zu prüfen. „Mir ist wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger, wenn sie vor der Entscheidung für oder gegen eine Behandlung stehen, wissen, was die Vor- und Nachteile und die Risiken sind und welche Alternativen ihnen zur Verfügung stehen“, hatte Laumann betont. „Und sie sollten sich darüber bewusst sein, dass es natürlich auch Gründe hat, wenn bestimmte Behandlungsmethoden und -mittel nicht im normalen Leistungsumfang der Gesetzlichen Krankenversicherung enthalten sind.“

Neben dem Posten des Gesundheitsministers sind am heutigen Mittwoch noch einige weitere Personalentscheidungen bekannt geworden. Nach Informationen der „Westdeutschen Zeitung“ soll Christina Schulze-Föcking (CDU) zukünftig Agrar- und Umweltministerin werden, Bodo Löttgen (CDU) soll offenbar als Innenminister in das Kabinett einziehen. Für die FDP sollen Andreas Pinkwart Wirtschaftsminister und Yvonne Gebauer Bildungsministerin werden.


Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

nach Steffens nun Laumann als NRW-Gesundheitsminister

von Dieter Kiwitt am 16.07.2017 um 20:20 Uhr

Der Wechsel ist nun wohl vollzogen. Wir hoffen aus mehr Vernunft, Geradlinigkeit, Transparenz und die Mitnahme aller Praktiker im Gesamtkontext der Pflege. Professionelle Pflege muss in Zukunft auch auf dem Nährboden von dem Wortstamm Pflege=colere=sorgen, hegen und betreuen sich tradiert und neu gründen. Dokumentationsabbau ist der wichtigste Schritt für mehr Zeit in der Pflege für die Patienten. Benennt endlich die Pflegefachkräfte unter professionalisierten Ansätzen. Die Berufsbezeichnung Pflegetherapeut ist dazu eine wesentliche Grundlage. Vereinheitlicht nicht, was nicht … werden kann. Pflegeausbildungen sollten getrennt behandelt werden. Qualität entsteht auch aus Quantität. Viel Quantität ist der Nährboden von guter Qualität. Qualitas=Beschaffenheit. Und Pflege Mus gut vergütet werden … in der Ausbildung aber auch danach. 12,- oder 13,-Euro Stundenlohn reichen nicht zum Leben und sind unangemessen. Ein Pflegetherapeut darf gut und gerne 18,-Euro Stundenlohn bekommen. So sind die Missstände klug und mit Nachhaltigkeit zu beseitigen. Fragt einfach die "Praktiker"!!!

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@ Michael Zeimke

von Heiko Barz am 29.06.2017 um 10:38 Uhr

Ich bin natürlich dafür, dass das RX Versandhandelsverbot fraktionsfrei schnell auch vor der BW stattfinden sollte..
Nur als zeitliche Kosequenz auf die bundesweit extatisch gefeierte Zulassung der "Homo-Ehe" , so interpretiere ich die übertriebene Meinungsmacher der Medien, sollte das RXVersandhandelsverbot nicht in das gleiche Fahrwasser abgleiten in dem die "HomoEhe"fröhlich zu schwimmen beginnt.
Wenn ich mir vorstelle, wie der die Homofahne schwingende mit glänzenden Augen begeisterte Grünen Abgeordnete "Herr" Beck im Interviev seinen Erfolg feierte, so wird auch dieser Mensch mit an Unserem Schicksal beim RXVhV drehen, aber mit Sicherheit gegen Uns!
Da hat das System Fraktionszwang wieder sein 'demokratisches' Gesicht..

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Laumann

von Michael Zeimke am 29.06.2017 um 7:52 Uhr

Sehr geehrter Herr Laumann, sie sollten sich die Frechheit der Sozis hinsichtlich der Ehe für Alle zu Gemüte führen.
Es geht nicht um die Ehe für Alle,sondern um die Umstände der Einführung. Herr Gröhe braucht auf die Sozis und die grenzwertigen Grünen keine Rücksicht mehr nehmen. Er sollte den Fraktionszwang aufheben lassen und das Rx Versandverbot ins Parlament bringen.Dort ist eine Mehrheit vorhanden, Nur Mut.

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