BfArM bestätigt

Harvoni-Fälschung: Nur Farbe und Verpackung stimmen nicht

Berlin - 15.06.2017, 10:05 Uhr

Das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat die in deutschen Apotheken aufgetauchten weißen Harvoni-Tabletten analyiert. (Foto: BfArM)

Das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat die in deutschen Apotheken aufgetauchten weißen Harvoni-Tabletten analyiert. (Foto: BfArM)


Die weißen Harvoni-Tabletten, die kürzlich in deutschen Apotheken aufgetaucht sind, sind nicht für den EU-Markt bestimmt – doch sie sind bis auf die Farbe mit der originalen EU-Ware identisch. Das bestätigen nach dem Harvoni-Hersteller Gilead nun auch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Labor-Analysen von Proben des gefälschten Arzneimittels Harvoni® 90 mg / 400 mg Filmtabletten (Charge 16SFC021D) von der Firma Gilead haben gezeigt, dass es sich um Arzneimittel handelt, die nicht für den EU-Markt bestimmt waren. Vielmehr sind die weißen Tabletten sogenannte Access-Market-Ware, die Ländern mit niedriger oder mittlerer Einkommensstruktur zu reduzierten Preisen zur Verfügung gestellt wird. Dies haben kürzlich bereits Untersuchungen von Gilead ergeben. Nun hat auch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit seine Untersuchungen abgeschlossen und die Laboranalysen des Herstellers bestätigt.

Darauf weist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in einer Pressemitteilung hin. Der Bonner Behörde zufolge deuten die bisherigen Erkenntnisse sehr wahrscheinlich auf eine illegale Umverpackung und Umetikettierung und somit auf eine Fälschung hin. Der sofortige Chargenrückruf auf Patientenebene habe weiterhin Bestand, so das BfArM.


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