„Knifflige Transaktion“

Stada verschiebt Bilanzpressekonferenz

22.03.2017, 08:00 Uhr

Stada sorgt für Unruhe mit Verschiebung des Jahresabschlusses. (Foto: dpa)

Stada sorgt für Unruhe mit Verschiebung des Jahresabschlusses. (Foto: dpa)


Am vergangenen Donnerstag strich der Aufsichtsrat Gespräche mit Übernahme-Interessenten. An diesem Donnerstag wollte Stada eigentlich seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 vorlegen. Doch auch daraus wird nun nichts.

Der von Finanzinvestoren umworbene Arzneimittelhersteller Stada verschiebt seine Bilanzvorlage um etwa eine Woche. Grund für die Verschiebung sei eine Transaktion, die neu bewertet werden müsse, sagte Vorstandschef Matthias Wiedenfels am Dienstagabend in einer eilig einberufenen Telefonkonferenz. Die Abstimmung mit den Wirtschaftsprüfern bedürfe noch Zeit. Die Präsentation des Geschäftsabschlusses 2016 und die dazugehörige Pressekonferenz seien nun für den 29. März vorgesehen.

Ob sich die Neubewertung positiv oder negativ auf das Ergebnis auswirken wird, ist laut Wiedenfels noch nicht absehbar. Das Ergebnis werde aber um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag beeinflusst. Die Auswirkungen auf den Umsatz bezifferte der Stada-Chef auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Anfang März hatte der Konzern bereits vorläufige Zahlen berichtet. Danach war der Umsatz 2016 um 2 Prozent auf 2,15 Milliarden Euro gestiegen, der Gewinn aber um 16 Prozent auf 92,9 Millionen Euro gefallen.

Eigentlich hatte Stada bereits an diesem Donnerstag (23. März) ausführlich über das Jahr 2016 berichten wollen. Da man sich derzeit aber in einem Bieterprozess befinde, wolle man sich in keinem Fall angreifbar machen, erklärte Wiedenfels. Die Geheimniskrämerei sorgte für Verunsicherung an der Börse: Stada-Aktien fielen bis zum Handelsschluss um mehr als 3 Prozent.

Interesse an Stada haben zwei Bietergruppen: Die Finanzinvestoren Advent und Permira sowie Bain und Cinven. Stada pokert aber auf einen höheren Preis. Die Gespräche mit den Investoren hatte der Pharma-Konzern vergangene Woche verschoben mit dem Hinweis, dass das Unternehmen aus Sicht des Vorstands und Aufsichtsrats mehr wert sei. Geboten werden laut Medienberichten derzeit 58 Euro je Aktie.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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