Erhalt der Apotheken vor Ort

Freie Apothekerschaft startet Flyeraktion

Herxheim / Stuttgart - 21.03.2017, 13:00 Uhr

Die Freie Apothekerschaft fordert mit den Aktionsflyern zum Mitmachen auf. (Foto: StockPhotoPro / Fotolia)

Die Freie Apothekerschaft fordert mit den Aktionsflyern zum Mitmachen auf. (Foto: StockPhotoPro / Fotolia)


Der unabhängige Zusammenschluss von selbstständigen Apothekern, die Freie Apothekerschaft, setzt sich für den Erhalt der Apotheken vor Ort ein. Sie hat eine Flyer- und Plakatkampagne gestartet, um vor den anstehenden Wahlen über die Standpunkte der unterschiedlichen Parteien aufzuklären. 

Im Saarland wird am 26. März gewählt, am 7. Mai in Schleswig-Holstein, eine Woche später, am 14. Mai, in Nordrhein-Westfalen und am 24. September sind Bundestagswahlen. Und vor diesen Wahlen bedarf es nach Ansicht der Freien Apothekerschaft dringend der Aufklärung darüber, welche Standpunkte die unterschiedlichen Parteien vertreten. Deshalb startet der Zusammenschluss der selbstständigen Apotheker vorher eine Flyer- und Plakatkampagne, die jede Apotheke nutzen kann.

„Wenn eine ausländische Versandapotheke den CDU- und CSU-Abgeordneten über ihre Kunden Postkarten zukommen lässt mit dem Inhalt, das geplante Gesetz zum Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nicht weiter zu forcieren, dann mag das ein Marketing-Gag sein, um in irgendeiner Form in die Tageszeitungen zu kommen. Dass sich Abgeordnete davon beeinflussen lassen, kann sich wohl kaum jemand vorstellen“, sagt Dr. Helma Gröschel, Vorsitzende der Freien Apothekerschaft. „Wir gehen lieber einen anderen Weg. Aufklärung in der Bevölkerung über die Standpunkte der Parteien zu diesem äußerst wichtigen Thema ist dringend nötig“, erklärt Gröschel. „Es geht um den Erhalt der Apotheken vor Ort, um 150.000 Arbeitsplätze, von denen in erster Linie Frauen profitieren, um eine weiterhin flächendeckende Versorgung und um eine Gewährleistung des Notdienstes“.

„Tragweite des Urteils ist vielen nicht bewusst"

Nach Ansicht der Freien Apothekerschaft stehen hier Gewinnmaximierung auf der Seite der ausländischen Versandapotheken, die von Konzernen mit Sitz in der Schweiz und Saudi-Arabien finanziert werden, inhabergeführten, persönlich haftenden und streng regulierten deutschen Apotheken gegenüber. Diese seien gesetzlich dem Gemeinwohl verpflichtet mit Notdiensten, dem Einsatz von studiertem Fachpersonal in der Beratung der Patienten, einem gesetzlich vorgeschriebenen Vorrätighalten von teuren Notfalldepots und Pandemie-Produkten.

„Wenn die SPD, die FDP und die Grünen die augenblickliche Konstellation als „Wettbewerb“ bezeichnen, dann haben diese Parteien seit dem 19. Oktober 2016 ihre Hausaufgaben nicht gemacht“, kritisiert Gröschel. „Man muss davon ausgehen, dass vielen Parlamentariern dieser Parteien die Tragweite des Urteils des Europäischen Gerichtshofs (Rechtssache C‑148/15) nicht klar ist.“ Es bezieht sich nicht nur auf deutsche Apotheken, sondern könnte auch für viele andere Leistungserbringer des deutschen Gesundheitswesens den finanziellen Ruin bedeuten, die Ärzteschaft eingeschlossen. „Letztendlich geht es um die Zerschlagung eines funktionierenden Systems“, konstatiert Gröschel und fordert: „Die Politik muss sofort handeln!“

Freie Apothekerschaft fordert daher zum Mitmachen auf. Die Aktionsflyer und die Plakte können in Web- und in Druckauflösung auf der Internetseite der Freien Apothekerschaft heruntergeladen werden. 


jb / DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Optik

von Dr. Schweikert-Wehner am 21.03.2017 um 16:12 Uhr

Die Flyer sehen aus, wie von Tante Gerda am Windows 95 Rechner gestaltet. Aber das strahlt wenigstens Bescheidenheit aus.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Optik

von Bernd Jas am 21.03.2017 um 18:21 Uhr

Nee, nee, immer diese Knötterköppe ;-)
Ich finde die Flyer gut gelungen und habe sie sofort auf den HV-Tischen platziert.
Die ersten kleinen Seitenhiebe für die entsprechenden Parteien vor der Bundestagswahl sind auch schon integriert.

Danke, Freie Apothekerschaft !

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