Drei Bieter für Stada

Advent legt Übernahmeangebot vor

Bad Vilbel - 23.02.2017, 17:10 Uhr

Arzneimittelkonzern Stada: Bald verkauft? Die Gerüchte wollen nicht enden. (Foto: dpa)

Arzneimittelkonzern Stada: Bald verkauft? Die Gerüchte wollen nicht enden. (Foto: dpa)


Das Bieterrennen um Stada spitzt sich zu. Der US-Finanzinvestor Advent habe ein verbindliches Angebot über 58 Euro je Aktie in bar zuzüglich der Dividende 2016 für bis zu 100 Prozent der Anteile eingereicht, teilte der hessische Pharmakonzern am Donnerstag in Bad Vilbel mit.

Die US-Gesellschaft Advent International will Stada komplett übernehmen. Die Offerte – ein verbindliches Angebot über 58 Euro je Aktie in bar zuzüglich der Dividende 2016 – sei befristet bis zum kommenden Montag (27. Februar) und stehe unter Vorbehalt der Zustimmung des Stada-Vorstands. Stada werde das Angebot prüfen und die ergebnisoffenen Gespräche mit allen Interessenten weiterführen, hieß es weiter.

Cinven: Interessenbekundung für Stada
Mit der Offerte von Advent liegt nun das erste verbindliche Übernahmeangebot für den Hersteller von Nachahmermedikamenten und rezeptfreie Markenprodukten vor. Für Stada hatte jüngst der britische Investor Cinven in einer unverbindlichen Offerte 56 Euro je Anteil geboten. Kurz darauf meldete der Stada ein weitere „Interessensbekundung“ eines dritten unbekannten Bieters in Höhe von 58 Euro. Damit würde der im MDax notierte Konzern mit 3,6 Milliarden Euro bewertet. Das Angebot sei bis Montag (27. Februar) befristet und stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Stada-Vorstands.

Der Hersteller von Generika und rezeptfreien Markenprodukten werde das Angebot „im besten Unternehmensinteresse“ prüfen, hieß es. Stada deutete an, den Preis noch höher treiben zu wollen. Man führe „ergebnisoffene Gespräche“ mit allen Interessenten „im Hinblick auf weitere Wertsteigerungspotenziale“, teilte Stada mit. Die Aktie stieg am Donnerstag weiter auf gut 58 Euro.

Portfolio: Grippostad und Ladival

Mit dem Barangebot plus der Dividende 2016 – im Jahr zuvor betrug die Stada-Ausschüttung 70 Cent pro Aktie – setzt sich Advent im Bieterrennen zunächst an die Spitze. Der britische Finanzinvestor Cinven hatte bereits Mitte Februar in einem unverbindlichen Angebot 56 Euro je Aktie geboten. Advent hatte daraufhin ebenfalls Interesse bekundet, aber zunächst keine Details zu seinem Angebot genannt. Zudem ist eine dritte Beteiligungsgesellschaft im Rennen, die 58 Euro je Aktie bietet. Laut Medienberichten handelt es sich dabei um den Investor Bain Capital. Bain äußert sich dazu nicht.

Stada mit bekannten Produkten wie Grippostad und der Sonnenmilch Ladival befindet sich seit längerem im Umbau. 2016 hatte sich das Unternehmen vom langjährigen Chef Hartmut Retzlaff getrennt. Der Großaktionär und Investor AOC hatte zudem im vergangenen Sommer Aufsichtsratschef Martin Abend zu Fall gebracht und Verbesserungen im Geschäftsmodell verlangt.

Zuletzt hatte der Geschäftsumbau das Stada-Ergebnis belastet. Nicht profitable Geschäftsfelder sind aufgegeben und abgeschrieben worden. Die Zahlen für 2016 legt Stada am 23. März vor.


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