Terrorgefahr

Apotheker ohne Grenzen muss Philippinen verlassen

Cagayan de Oro/München - 22.02.2017, 18:05 Uhr

Die
AoG-Apothekerin Petra Isenhuth aus Magdeburg (zweite von links) unterwegs mit der mobilen Klinik der German Doctors auf den Philippinen. (Foto: paulhahn.de / AoG-Archiv)

Die AoG-Apothekerin Petra Isenhuth aus Magdeburg (zweite von links) unterwegs mit der mobilen Klinik der German Doctors auf den Philippinen. (Foto: paulhahn.de / AoG-Archiv)


Nachdem der deutsche Botschafter vor Terroranschlägen gewarnt hat, entschloss sich die Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen ihre Mitarbeiter abzuziehen. Die Patienten vor Ort hätten durch diese Situation einen großen Schaden, erklärt Geschäftsführerin Eliette Fischbach. Unklar ist, wann der Hilfseinsatz fortgesetzt werden kann.

Aufgrund akuter Terrorgefahr hat der deutsche Botschafter auf den Philippinen Hilfsorganisationen mit Nachdruck gebeten, ihre deutschen Mitarbeiter von der zweitgrößte Insel des Landes, Mindanao, abzuziehen. Laut Apotheker ohne Grenzen (AoG) verwies die Botschaft auf Hinweise, dass Ausländer derzeit sehr gefährdet seien. Sie stünden im Fokus von Terrororganisationen wie dem IS-Ableger Abu Sayyaff.

Da gerade Friedensgespräche mit Präsident Duterte gescheitert seien, werden auch Unruhen seitens kommunistischer Rebellen befürchtet. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen AoG, die sich derzeit vor Ort befinden – Nhomsai Hagen aus Ingelfingen und Ulrike Niehle aus Greifswald – haben laut der Hilfsorganisation bereits am vergangenen Wochenende die Insel verlassen.

AoG ist Partnerorganisation der German Doctors. Laut einer Pressemitteilung unterstützt AoG den Betrieb einer Zentralapotheke und einer Ambulanz in Cagayan de Oro. German Doctors betreibt außerdem zwei Kliniken in Valencia und Buda und organisiert mobile Kliniken und Apotheken in verschiedenen Regionen des Landes. Von der Zentralapotheke in Cagayan de Oro werden laut AoG die weiteren Projektstandorte beliefert und Großbestellungen bei verschiedenen Lieferanten getätigt.

Die Zukunft des Einsatzes ist ungewiss

Die Zusammenarbeit mit German Doctors läuft seit November 2014, seit November 2015 hat AoK permanent Einsatzkräfte vor Ort. Ob und wie die Einrichtungen ohne Unterstützung deutscher Einsatzkräfte weiter bestehen bleiben können, werde laut AoG in den nächsten Wochen geklärt.

AoG-Geschäftsführerin Eliette Fischbach zeigt sich angesichts der zugespitzten Lage besorgt. „Vor allen Dingen haben die kranken Menschen in Not einen großen Schaden durch diese Situation“, erklärte sie in einer Stellungnahme. Nhomsai Hagen habe Ulrike Niehle ablösen und vor Ort in den nächsten drei Monaten die Arbeit in den Apotheken unterstützen und das lokale Personal schulen sollen. „Doch wir können unsere Leute nicht gefährden“, erklärt Fischbach.

Apotheker ohne Grenzen bittet um Spenden für die weltweiten Hilfseinsätze                                                                                                              

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