Rx-Versandverbot

Adexa schreibt an SPD und Grüne

Berlin - 21.02.2017, 17:15 Uhr

Adexas Erster
Vorsitzender Andreas May: Apothekenangestellte sind auch Wählerinnen
und Wähler sowie Multiplikatoren. (Foto: Adexa)

Adexas Erster Vorsitzender Andreas May: Apothekenangestellte sind auch Wählerinnen und Wähler sowie Multiplikatoren. (Foto: Adexa)


Die Apothekengewerkschaft Adexa unterstützt ausdrücklich die Pläne von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel zu verbieten. Um dem Nachdruck zu verleihen, hat sie nun die Fraktionsspitzen von SPD und Grünen angeschrieben.

Die Bundestagsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen sind bekanntermaßen keine Freunde des von Gesundheitsminister Hermann Gröhe geplanen Rx-Versandhandelsverbots. Vergangene Woche hat ein konkreter Gegenvorschlag der SPD-Gesundheitspolitiker Sabine Dittmar und Edgar Franke für Wirbel gesorgt. Gut fand ihn die Grüne Kordula Schulz-Asche, während die ABDA ihn umgehend als „naiv” zurückwies.

Nun hat sich auch die Apotheker-Gewerkschaft Adexa wieder in die Debatte eingemischt. In einem Brief an die Fraktionsvorstände von SPD und Bündnis 90/Die Grünen habe man sich nachdrücklich für ein Rx-Versandverbot stark gemacht, erklärte die Apothekengewerkschaft. Denn die rund 138.000 Apothekenangestellten seien nicht nur besorgt um den Erhalt der flächendeckenden Arzneimittelversorgung, sondern auch um wohnortnahe Arbeitsplätze und die Qualität der Arbeitsbedingungen.

Rückendeckung von der Apotheker-Gewerkschaft

Adexas Erster Vorsitzender Andreas May betont: „Wir wollen den Standesorganisationen in puncto Rx-Versandverbot noch einmal Rückendeckung geben. Dem CDU-geführten Bundesgesundheitsministerium hatten wir unsere Resolution zum EuGH-Urteil mit Forderung nach einem Rx-Versandverbot bereits im November geschickt. Nun hängt ja viel davon ab, dass sich auch der Koalitionspartner SPD zu diesem Schritt durchringt.“

Die Gewerkschaft könne sich nicht vorstellen, dass die Partei einen Prozess gutheiße, „in dem deutsche Heilberufler durch multinationale Konzerne verdrängt werden, denen es in erster Linie um Profit geht und nicht um die Gesundheit der deutschen Bevölkerung“.

May kündigte an, die Positionierung der Bundestagsfraktionen aufmerksam zu beobachten. „Schließlich sind Apothekenangestellte auch Wählerinnen und Wähler sowie Multiplikatoren. “


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Apothekengewerkschaft fordert Rx-Versandverbot

ADEXA schreibt an SPD und Grüne

Interview mit ADEXA-Vorstand Andreas May

Rx-Versand: Wie geht es jetzt weiter?

ADEXA-Prüfsteine zur Bundestagswahl 2021, Teil 6

Gleichstellung im Beruf – was die Parteien planen

Parteipositionen zur Bundestagswahl

Wahlprüfsteine (V): Rx-Preisbindung und Versandhandel

Offener Brief an Politiker in Bund und Ländern / Deutliche Kritik an Bundesgesundheitsminister Spahn

Adexa kämpft für das Rx-Versandverbot

SPD-Fraktion im NRW-Landtag für Gröhes Pläne – EU-Kommissar: Verbot ist rechtlich möglich

Unterstützung für Rx-Versandverbot

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.