USA

Was bedeutet Trump für die amerikanischen Apotheker?

Washington - 09.02.2017, 09:25 Uhr

Proteste Mitte Januar vor dem Trump-Tower in New York: Der neue US-Präsident will das Krankenversicherungssystem Obamacare abschaffen. (Foto: dpa)

Proteste Mitte Januar vor dem Trump-Tower in New York: Der neue US-Präsident will das Krankenversicherungssystem Obamacare abschaffen. (Foto: dpa)


Die amerikanischen öffentlichen Apotheker erwarten mit Spannung, wie sich die Regierung von US-Präsident Trump auf das Apothekenwesen auswirken wird. Bisher kritisierte er die Pharmaindustrie als „Mörder“ und kündigte harte Preissenkungen an, gleichzeitig signalisierte sein Gesundheitsminister Tom Price aber Unterstützung für Apotheker.

Unter dem neuen US-Präsident Donald Trump stehen für die Gesundheitsbranche in den USA größere Veränderungen an. Der Präsident mit ruppigen Äußerungen bereits für Unruhe in der Pharmabranche, doch was haben Apotheker in den USA unter der neuen Regierung zu erwarten?  

Anhörung des US-Gesundheitsministers in spe

Der republikanische angehende Secretary des Department of Health And Human Services (HHS) Tom Price musste sich im Rahmen seiner „Prüfung auf Herz und Nieren“ im Senat für dessen Bestätigung auch Fragen zum Apothekenwesen stellen. So soll der US-Gesundheitsminister in spe unter anderem gefragt worden sein, wie er zum „Pharmacy and Medically Underserved Areas Enhancement Act“ steht. Die sogenannte „Versorgerstatus“-Gesetzgebung würde Apotheker als Anbieter von Gesundheitsleistungen anerkennen. Staatlich lizenzierte Apotheker sollen hiernach in medizinisch unterversorgten Gemeinden für einen erweiterten Bereich der Patientenversorgung Dienstleistungen erbringen dürfen. Das Gesetzesvorhaben war unlängst wieder in den Kongress eingebracht worden.

Er sei offen für alle Optionen, mit denen die Auswirkungen des Ärztemangels in den ländlichen Gebieten angegangen werden könnten, bekräftigte Price. Apotheker in unterversorgten Gebieten für bestimmten medizinischen Leistungen zu bezahlen, könnte in Staaten, wo dies möglich ist und wo es eine entsprechende Nachfrage für solche Dienste gibt, gut funktionieren.

Der amerikanische Apothekerverband (American Pharmacists Association, APhA) begrüßte die Äußerungen. „Wir könnten kaum erfreuter darüber sein, dass Price, ebenso wie unsere 300.000 Apotheker und die Patienten, die sie versorgen, den Wert der Apotheker für unser Gesundheitssystem anerkennt“, kommentiert der geschäftsführende Vizepräsident der APhA Tom Menighan.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.