Rückruf

Sidroga Bio Kinder- und Säuglingstee enthält Pyrrolizidinalkaloide

08.02.2017, 11:30 Uhr

Sidroga startet Rückruf wegen giftiger Pyrrolizidinalkaloide im Säuglings- und Kindertee. (Foto: Melpomene / Fotolia)

Sidroga startet Rückruf wegen giftiger Pyrrolizidinalkaloide im Säuglings- und Kindertee. (Foto: Melpomene / Fotolia)


Sidroga ruft ihren Bio Säuglings- und Kindertee zurück. Der Grund: Ein zu hoher Gehalt lebertoxischer Pyrrolizidinalkaloide. Apotheker sollen die betroffene Charge vernichten.

Der Teehersteller Sidroga® ruft eine Charge seines Bio Säuglings- und Kindertees zurück. Das meldet die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). Untersuchungen hatten einen zu hohen Gehalt an lebertoxischen Pyrrolizidinalkaloiden ergeben. Lediglich die Charge 5G0282 ist betroffen. Der Hersteller bittet Apotheken, diese zu vernichten und die entsprechende Vernichtungserklärung zur Gutschrift an Kundenservice@aristo-pharma.de zu übermitteln.

Tees und Kräutertees geraten immer wieder in die Kritik, weil zu hohe Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden (PA) nachgewiesen werden. Aber auch bestimmte Sorten Honig können einen bedenklichen Gehalt der sekundären Pflanzenstoffe enthalten. Insbesondere Asteraceae, Fabaceae und Boraginaceae produzieren PA, um sich vor Fraßfeinden zu schützen. In Lebensmitteln sind Pyrrolizidinalkaloide aufgrund ihres hepatotoxischen und möglichen cancerogenen Potenzials unerwünscht.

Pyrrolizidinalkaloide: häufig im Visier der Verbraucherschützer ...

Auch bei Verbraucherschützern von Stiftung Warentest und Ökotest sind Tees beliebte Prüfobjekte. So untersuchte Ökotest erst im Oktober 2016, wie gut Stilltees aus der Apotheke sind. Hier schnitt Sidroga unter dem Aspekt der Pyrrolizidinalkaloide allerdings sehr positiv ab – und überzeugte die Verbraucherschützer als einziger Stilltee durch die Abwesenheit der hepatotoxischen Substanzen.

... und der Forschung

Auch wenn mittlerweile davon ausgegangen wird, dass PA bei der Teezubereitung fast vollständig extrahiert werden, gibt es derzeit noch viele offene Fragen rund um die Gefahr der sekundären Pflanzenstoffe. Aus diesem Grund hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) im Mai 2016 ein Forschungsprojekt initiiert, in welchem Wissenschaftler untersuchen, auf welchen Wegen die toxischen Substanzen in den Körper gelangen, wie sie transportiert werden und auf welche Art sie letztlich die Zielzellen schädigen.


cel / DAZ.online 
cmueller@daz.online


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