Ebert + Jacobi

Bundeskartellamt erlaubt Übernahme durch Noweda

Bonn / Essen - 20.12.2016, 13:00 Uhr

Übernahme geglückt: Beim Bundeskartellamt hat die Fusion mit Ebert + Jacobi keine prinzipiellen Bedenken ausgelöst. (Foto: Noweda)

Übernahme geglückt: Beim Bundeskartellamt hat die Fusion mit Ebert + Jacobi keine prinzipiellen Bedenken ausgelöst. (Foto: Noweda)


Noweda darf den größten privaten Großhändler Ebert + Jacobi übernehmen, bestätigte das Bundeskartellamt am Dienstag. Mit einem Umsatz von zuletzt 750 Millionen Euro passt der bayerische Großhändler gut zum Portfolio der Noweda.

Die Übernahme des Pharmagroßhändlers Ebert + Jacobi durch die Apothekergenossenschaft Noweda kann wie geplant zum 1. Januar 2017 stattfinden: Am heutigen Dienstag bestätigte das Bundeskartellamt, dass es dem Zusammenschluss zugestimmt hat. Durch die Übernahme erhält Noweda einen Marktanteil von gut 21 Prozent. Neben dem Hauptsitz von Ebert + Jacobi in Würzburg übernimmt Noweda auch die Niederlassungen in Heidenheim an der Brenz sowie die Tochterunternehmen spangropharm in Nordhessen und Ebert + Jacobi Finze in der Oberfalz.

Für die Noweda hat die Fusion mit Ebert + Jacobi vielfältige Vorteile – insbesondere für den Ausbau des Geschäfts in Bayern, wo Noweda hauptsächlich über eine Niederlassung bei Bergkirchen bei München aktiv ist. Der zuletzt größte private Großhändler Deutschlands ist überwiegend in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Hessen aktiv.

Genug Alternativen für Apotheker

„In allen regionalen Märkten bleiben die Pharmagroßhändler Phoenix und/oder Alliance Healthcare Marktführer“, erklärte Bundeskartellamt-Präsident Andreas Mundt anlässlich der Entscheidung seiner Behörde. Allerdings rücke Noweda mit dem Erwerb an die zweite beziehungsweise dritte Stelle. „Auch bei einer bundesweiten Betrachtung bleibt Noweda der zweitgrößte Händler hinter Phoenix, gefolgt von den Unternehmen Gehe, Sanacorp und Alliance Healthcare“, betonte Mundt. „Sowohl bei regionaler als auch bei bundesweiter Betrachtung stehen den nachfragenden Apotheken auch nach der Fusion noch mehrere Pharmagroßhändler als Alternative zur Verfügung.“

Zeitgleich weist das Bundeskartellamt in einer Stellungnahme darauf hin, dass mit der Fusion im Gegenzug die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der Branche zurückgefahren werde. Mit der Übernahme scheidet Ebert+Jacobi aus der Kooperation Pharma Privat aus. Aufgrund der Bedenken der Behörde würde zudem ein bestehender IT-Dienstleistungsvertrag mit einem Unternehmen der Pharma Privat Gruppe beendet.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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