Stada

Neue Übernahmegerüchte treiben Aktie an

Bad Vilbel - 12.12.2016, 17:45 Uhr

Arzneimittelkonzern Stada: Eigenständig? Verkauft? Die Gerüchte wollen nicht enden. (Foto: dpa)

Arzneimittelkonzern Stada: Eigenständig? Verkauft? Die Gerüchte wollen nicht enden. (Foto: dpa)


Spekulationen um eine Übernahme des Bad Vilbeler Arzneimittelherstellers Stada gibt es seit Monaten. Nun kommen auch Novartis und Mylan als angebliche Interessenten ins Gespräch. Die Stada-Aktie macht daraufhin einen mächtigen Satz nach oben. 

Die Übernahmefantasie um den Arzneimittelproduzenten Stada kocht aktuell wieder besonders hoch. Nachdem Ende vergangener Woche der „Financial Times“-Blog Betaville berichtet hatte, dass das Stada-Management mit der US-Investmentbank Goldman Sachs an „strategischen Optionen“ arbeite, heizen Anfang dieser Woche weitere Übernahmeberichte die Spekulationen an. So soll der Schweizer „Sonntagszeitung“ zufolge der Baseler Pharmariese Novartis Interesse an Stada haben. Auch der Name des niederländisch-amerikanischen Konzerns Mylan tauchte in diesem Zusammenhang auf. Quellen für die Gerüchte nannte die Zeitung nicht. Novartis nahm zu den Gerüchten keine Stellung.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete derweil unter Berufung auf informierte Kreise, dass mehrere Private-Equity-Firmen ein Auge auf die Bad Vilbeler geworfen hätten. Überlegungen in dieser Hinsicht seien aber noch in einem frühen Stadium, hieß es.

Knapp am Rekord vorbei

Wenngleich die aktuellen Spekulationen von Analysten mit Skepsis betrachtet werden, hievten sie die Stada-Aktie am Montag kräftig nach oben. Nachdem das Papier am Morgen bereits mit einem Plus von rund drei Prozent in den Börsenhandel gestartet war, notierte es am frühen Nachmittag zeitweise mehr als elf Prozent höher bei über 49 Euro, sackte in der Folge aber auf ein Plus von rund acht Prozent ab. Damit ist das bisherige Rekordhoch bei 51,43 Euro nicht mehr weit entfernt.

Stada wird bereits seit Monaten als Übernahmekandidat gehandelt. Ausgelöst wurden die Spekulationen im zurückliegenden Sommer vor allem durch den Einstieg des aktivistischen Investor Active Ownership Capital (AOC), der sich den Zugriff auf rund sieben Prozent der Stada-Anteile gesichert hatte und tiefgreifende Änderungen verlangte. So kritisierte AOC, dass die Internationalisierung des Unternehmens nicht konsequent genug vorangebracht worden sei. Auf der Hauptversammlung Ende August 2016 brachte der Investor den bisherigen Aufsichtsratschef Martin Abend zu Fall. Außerdem verließ der langjährige Vorstandschef Hartmut Retzlaff das Unternehmen.

Ungeachtet der anhaltenden Übernahmegerüchte pocht die Stada-Führung auf die Eigenständigkeit des Unternehmens und fokussiert sich auf den eingeleiteten tiefgreifenden Umbau. Zudem stellte das neue Management unter Vorstandschef Matthias Wiedenfels neue mittelfristige Wachstumsziele vor und hält hierfür nach eigenen Angaben selbst nach Zukäufen Ausschau. Noch vor Kurzem betonte Wiedenfels in einem Interview, er habe keinen Verkaufsauftrag für das Unternehmen und werde sich auf die Wachstumsziele konzentrieren.


ts / DAZ.online
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