Zu wenig Teilnehmer

PREFERE-Studie wird eingestellt

München - 05.12.2016, 18:05 Uhr

Nach dreieinhalb Jahren Laufzeit ist die PREFERE-Sudie weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Frage nach der besten Therapie eines Prostatakarzinoms in frühem Stadium werde sich absehbar mit der Studie nicht mehr beantworten lassen. (Foto: freshideas / Fotolia)

Nach dreieinhalb Jahren Laufzeit ist die PREFERE-Sudie weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Frage nach der besten Therapie eines Prostatakarzinoms in frühem Stadium werde sich absehbar mit der Studie nicht mehr beantworten lassen. (Foto: freshideas / Fotolia)


Eigentlich sollte PREFERE die weltweit größte Studie zum Prostata-Karzinom werden. Die Zahl der Patienten ist nach dreieinhalb Jahren Laufzeit aber weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Jetzt erklärten die Organisatoren ihr Projekt für beendet. Eine Blamage für alle Beteiligten.

Die Deutsche Krebshilfe, die gesetzlichen und die privaten Krankenkassen gaben am heutigen Montag bekannt, was Insider bereits länger vermutet hatten: Sie werden ihre umstrittene PREFERE-Studie einstellen. Wie auf DAZ.online berichtet, hatte sich in den vergangenen Monaten bereits angedeutet, dass Wissenschaftler die Notbremse ziehen müssen. Für Ende Dezember stoppen sie nun die finanzielle Förderung.  

Rätselhafte Randomisierung 

Ziel der Studienleitung war ursprünglich, 7.600 Patienten mit Prostatakarzinom bis 2030 zu rekrutieren. Bei ihnen sollten randomisiert verschiedene Therapien inklusive „Watchful Waiting“ getestet werden. Laut „Spiegel online“ befanden sich bis Ende Juni gerade 384 Patienten an Bord. „Es war beispielsweise nicht zu antizipieren, dass der überwiegende Teil der Studienpatienten die Standardtherapien – Operation und konventionelle Strahlentherapie – abwählt“, erklärte Prof. Dr. Jürgen Fritze vom Verband der Privaten Krankenversicherung. Deshalb mussten die Organisatoren ihre Teilnehmerzahl weiter nach oben korrigieren.  

Onkologen überraschte diese Entwicklung nicht. Laut Stiftung Männergesundheit sei aus anderen Studien bekannt, dass ältere Männer mit Prostatakrebs ungern die Therapiewahl dem Zufall überließen. Gerade radikale Eingriffe lehnten sie ab. 



mh / DAZ.online


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