FAZ-Bericht

Kassen mit 1,5 Milliarden Überschuss

Berlin - 24.11.2016, 10:40 Uhr

Die Krankenkassen schwimmen derzeit in Geld. (Foto: Setareh / Fotolia)

Die Krankenkassen schwimmen derzeit in Geld. (Foto: Setareh / Fotolia)


Auch wenn die Krankenkassen immer wieder vor steigenden Ausgaben, vor allem bei Arzneimitteln, warnen: Um ihre Finanzen ist es solide bestellt. Nach Recherchen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung” ist bis Ende September ein Überschuss von 1,5 Milliarden Euro aufgelaufen.

Dass die Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherung nicht allzu schlecht aussieht, zeichnete sich schon ab, als kürzlich der Schätzerkreis am Bundesversicherungsamt befand, der durchschnittliche Zusatzbeitrag könne auch im nächsten Jahr stabil bleiben. Im Schnitt 1,1 Prozent müssen die GKV-Versicherten derzeit aus der eigenen Tasche zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent drauflegen – 2017 wird es nicht anders sein. Allerdings können einzelne Kassen durchaus darüber oder darunter liegen. 

Nun meldet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) unter Berufung auf Daten der Krankenkassen: Die GKV-Finanzlage hat sich im Sommer nochmals verbessert. Ende September wiesen die 117 gesetzlichen Kassen einen Überschuss von knapp 1,5 Milliarden Euro aus. Sie hätten ihren Überschuss von 600 Millionen Euro aus dem ersten Halbjahr im dritten Quartal damit mehr als verdoppelt.

Unterschiede nach Kassenart

Allerdings ist die Finanzlage je nach Kassenart sehr unterschiedlich. Mit 757 Millionen Euro weisen laut FAZ die Ersatzkassen den höchsten Überschuss aus. Sogar die zuletzt sehr gebeutelte DAK-Gesundheit soll dem Bericht zufolge ein Plus von 259 Millionen Euro haben. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) folgen mit 558 Millionen Euro. Die Knappschaft nannte ein Plus von 124 Millionen Euro, und auch die Betriebskrankenkassen erwarteten ein leicht positives Ergebnis. Nur die Innungskassen rutschen demnach leicht ins Defizit.

AOK: Ausgabenschub im nächsten Jahr

Als Grund für die positive Entwicklung wurde den Angaben zufolge die verhaltene Entwicklung der Ausgaben genannt. Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, warnte im Gespräch mit der FAZ davor, von der derzeit guten Lage auf die Zukunft zu schließen: „Wir stellen uns auf starke Ausgabenschübe im nächsten Jahr ein, erst dann werden die vielen kostspieligen Reformen durchschlagen.“


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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