Universität Duisburg-Essen

Ein Institut nur für die HIV-Forschung 

Stuttgart - 11.11.2016, 15:00 Uhr

In Essen wurde am Freitag ein Institut eröffnet, das sich nur der HIV-Forschung widmet. (Foto: UKE)

In Essen wurde am Freitag ein Institut eröffnet, das sich nur der HIV-Forschung widmet. (Foto: UKE)


Am heutigen Freitag wurde ein neues Institut in der Medizinischen Fakultät in Essen eröffnet. Es soll sich ganz und gar der HIV-Forschung widmen. Nach Auskunft der Deutschen Aids-Hilfe ist es das erste Institut in Deutschland, das ausschließlich an diesem Thema arbeitet. Langfristiges Ziel soll die Entwicklung eines HIV-Impfstoffs sein.

Weltweit sind über 35 Millionen Menschen mit HIV infiziert. 39 Millionen sind bereits an der Immunschwäche AIDS verstorben. Eine langfristige antiretrovirale Behandlung kann das Virus unter die Nachweisgrenze drücken und die Infektiosität reduzieren. Und auch die Entwicklung von neuen Wirkstoffen hat das Leben der HIV-positiver Patienten in der westlichen Welt verbessert. So kommt man beispielsweise heute unter Umständen sogar mit nur einer Tablette täglich aus, früher waren es teilweise 40 und mehr. Trotzdem ist die Erkrankung bislang nicht heilbar. Die lebenslange tägliche Arzneimitteleinnahme stellt für viele eine medizinische, ökonomische und psychologische Belastung dar.

Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen forschen daher künftig an einem speziell dafür eingerichteten Institut an der Immunschwäche-Krankheit. Am heutigen Freitag wurde es am Universitätsklinikum in Essen eröffnet.

Das Institut für HIV Forschung verfolgt im wesentlichen drei Ziele:

  • das Leben von HIV-Patienten durch neue Therapieansätze und -methoden zu verbessern,
  • potenzielle Heilungsansätze zu erforschen und
  • Impfstoffstrategien mitzuentwickeln.

Dabei soll ein besonderer Fokus auf die CD4-Zell-vermittelte Immunantwort bei HIV und anderen viralen Erkrankungen gelegt werden. Mit dem Hauptaugenmerk darauf, wie sich diese so manipulieren lassen, dass man einen Impfstoff auf diesem Wirkprinzip entwickeln kann. Während CD4-Zellen in der Vergangenheit immer nur als „klassische Helfer“ angesehen wurden, wisse man mittelweile um ihre wichtige Rolle für die Immunregulation. Zum Beispiel bei der B-Zell-Entwicklung oder der Zytolyse, heißt es auf der Internetseite des Instituts. CD4-Zellen haben eine Schlüsselfunktion für das harmonische Zusammenspiel aller Komponenten des Immunsystems und stellten daher ein facettenreiches Forschungsgebiet dar. 


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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