Merck setzt auf seine Pipeline

Jedes Jahr ein neues Arzneimittel

Darmstadt - 13.10.2016, 13:20 Uhr

Merck: 2018 wird 350-jähriges Firmenjubiläum gefeiert.  (Logo: Merck)

Merck: 2018 wird 350-jähriges Firmenjubiläum gefeiert.  (Logo: Merck)


Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck setzt voll und ganz auf seine Entwicklungspipeline: Bis 2022 will das Unternehmen mit neuen Produkten all seiner drei Geschäftsbereiche Umsätze in Höhe von vier Milliarden Euro erzielen.

Merck-Vorstandschef Stefan Oschmann und Finanzvorstand Marcus Kuhnert haben am heutigen Donnerstag Analysten und Investoren informiert, wohin es in den nächsten Jahren gehen soll und welche Ziele sich das Unternehmen gesetzt hat. Oschmann zeigte sich überzeugt, die Ziele für 2018 zu erreichen. Und der Blick reicht noch weiter in die Zukunft: Bis 2022 will Merck mit neuen Produkten Umsätze im Volumen von rund vier Milliarden Euro erzielen. Dazu sollen Produkte aus der Pharma-Pipeline rund zwei Milliarden Euro beisteuern, Innovationen der Bereiche Life Science und Performance Materials jeweils rund eine Milliarde Euro.

Hoffnungsträger Avelumab

Ab 2017 will Merck jedes Jahr ein neues Arzneimittel oder eine neue Indikation zur Zulassung bringen. Im Verlauf des Jahres 2016 hat das Unternehmen bereits Cladribin-Tabletten zur Behandlung von Multipler Sklerose zur Zulassung eingereicht. Ebenfalls noch in 2016 geplant sind Zulassungsanträge in den USA und Europa für den immunonkologischen Antikörper Avelumab gegen das metastasierende Merkelzellkarzinom, einen bösartigen Hauttumor. Dem Unternehmen zufolge erreichten seit Oktober 2015 20 Projekte die nächste Phase der klinischen Entwicklung oder stehen kurz davor. Merck konzentriert sich bei der Erforschung neuer Medikamente auf die drei Therapiegebiete Immunologie, Immunonkologie und Onkologie.

Life Science entwickelt sich stärker als erwartet

In der Laborsparte Life Science läuft die Integration des übernommenen Ausrüsters Sigma-Aldrich unterdessen besser als erwartet. Ende 2016 werden dem Unternehmen zufolge 105 Millionen Euro anstelle von bisher erwartet 90 Millionen Euro an jährlich wiederkehrenden Kostensynergien gehoben. Auch sollen die gesamten mit dem Zukauf verbundenen Synergien höher ausfallen als bisher angenommen: 280 Millionen Euro jährlich statt wie bisher angenommen 260 Millionen Euro. Die Übernahme des US-Unternehmens war mit 17 Milliarden US-Dollar die bisher größte in der Geschichte von Merck. Mit Blick auf die Spezialchemiesparte (Performance Materials) kündigte Merck für das kommende Jahr die Einführung einer neuen Flüssigkristallgeneration an.

Finanzvorstand Marcus Kuhnert zufolge bleibt Merck zunächst bei seiner aktuellen Politik, keine größeren Zukäufe im Volumen von über 500 Millionen Euro anzustreben. Ausnahme sei, wenn sich so ein Zukauf durch Veräußerungen finanzieren ließe. Zudem soll die Nettoverschuldung künftig wieder weniger als das Doppelte des bereinigten operativen Gewinns betragen. „Wie nach den großen Akquisitionen der Vergangenheit arbeiten wir auch nach dem Zukauf von Sigma-Aldrich an einer raschen und durchgreifenden Entschuldung des Konzerns und wollen bis 2018 wieder einen Verschuldungsgrad von unter zwei erreicht haben“, sagte Kuhnert. „Dann sind auch wieder größere Akquisitionen denkbar.“


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