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Trotz Monsanto-Übernahme
Bayer akzeptiert Ablehnung von Gen-Saatgut
Auch nach der Übernahme des umstrittenen US-Gentechnikkonzerns Monsanto will Bayer in Europa kein gentechnisch verändertes Saatgut im Markt etablieren. Das sagte Bayer-Chef Werner Baumann gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Dem Bericht zufolge distanzierte sich Baumann deutlich von Monsantos bisherigen Methoden.
„Bayer will Monsanto nicht übernehmen, um genveränderte Pflanzen in Europa zu etablieren.“ Das erklärte Bayer-Chef Werner Baumann im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Wenn die hiesige Gesellschaft genverändertes Saatgut ablehne, akzeptiere Bayer dies. Man werde nicht über Umwege versuchen, etwas anderes durchzudrücken, sagte er. Monsantos Versuch, genveränderte Pflanzen in Europa gegen große Widerstände einzuführen, sei „nach hinten losgegangen“, erklärte er der SZ und kündigte an, dass unter seiner Führung damit Schluss sein solle.
Damit distanzierte er sich vom bisherigen Kurs des Saatgutherstellers. „Wir bei Bayer haben einen partnerschaftlichen Ansatz, mit unseren Kunden und allen gesellschaftlichen Gruppen umzugehen“, sagte er im Interview. Nach diesem Maßstab werde man auch das kombinierte Saatgutgeschäft führen. Baumann wolle auch persönlich den Dialog mit Kritikern suchen, heißt es in dem Bericht.
Vor gut drei Wochen hatte Monsanto nach monatelangem Poker
dem Kauf durch Bayer für 66 Milliarden Dollar inklusive Schulden zugestimmt.
Durch die Übernahme, die Monsanto-Aktionäre und Kartell-Behörden in rund 30
Ländern noch genehmigen müssen, entstünde auf einen Schlag die weltweite Nummer
eins bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln. Es wäre die größte Übernahme eines
deutschen Unternehmens überhaupt. Die Übernahme soll auf einem Hotelzimmer bei Salat
und einer Flasche Wein verhandelt worden sein. Das berichtete Baumann im SZ-Interview.
Hugh Grant, Chef von Monsanto, wollte von keinem gesehen werden, erklärte er.
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