Chemnitz

Apothekerin gerät zwischen die Fronten und gibt auf

Chemnitz - 06.09.2016, 09:00 Uhr

Bitteres Ende: Apothekerin Angelika Zipplies aus Chemnitz packt die letzten Dinge zusammen. (Foto: Toni Söll)

Bitteres Ende: Apothekerin Angelika Zipplies aus Chemnitz packt die letzten Dinge zusammen. (Foto: Toni Söll)


Nach 25 Jahren hat Apothekerin Angelika Zipplies ihre Sertürner-Apotheke im Chemnitzer Stadtteil Morgenleite jetzt aufgeben müssen. Aber nicht wirtschaftliche Gründe waren schuld, sondern ein Rechtsstreit um die Eigentums-Frage an dem Haus, in dem sich ihre Apotheke befand und die Gültigkeit ihres Mietvertrags.

Wenn zwei sich streiten … muss manchmal auch ein eigentlich unbeteiligter Dritter darunter leiden. In Chemnitz ist das die Apothekerin Angelika Zipplies. Bis Mitte August betrieb sie dort 25 Jahre lang die Sertürner-Apotheke. Die ist nun Geschichte, das Inventar ausgeräumt, das Ladenlokal steht leer. „Es sieht nun traurig hier aus“, sagt Zipplies, die noch die letzten Akten sichtet. Am kommenden Mittwoch gibt sie den Schlüssel ab und setzt damit den Schlusspunkt unter eine vier Jahre währende Geschichte aus Rechtsstreitigkeiten und Unsicherheit. „Ohne Not wurde mir hier meine Existenz kaputt gemacht“, sagt sie. Sie hat nun aufgegeben, aber nicht, weil es wirtschaftlich nicht mehr gestimmt hätte. Der Streit um die Gültigkeit ihres Mietvertrages führte nun zum Ende der Apotheke.

Selbst das Gericht habe nicht mehr durchgeblickt

Vor vier Jahren war sie von der anderen Straßenseite, wo sie 21 Jahre lang die Apotheke betrieb, in das damals neu sanierte Versorgungszentrum gezogen. Es gibt eine Ärztehaus in der Umgebung und viele Patienten, die bereits etwas älter sind. Die wirtschaftliche Lage der Apotheke war gut. Den Mietvertrag schloss sie mit einem Bauunternehmer, der die Sanierung des Versorgungszentrums übernommen hatte und sich, so sagt Zipplies, Dieser wähnte sich nach Streit um Geld mit einem Investor auch als Eigentümer des Hauses, erklärt die Apothekerin.

Doch die Frage um das Eigentum an dem Haus, bei dem plötzlich zwei verschiedene Kaufverträge auftauchten, sollte dann die Gerichte beschäftigen. „Und das Gericht hat bei der komplizierten Lage auch nicht durchgeblickt“, erklärt die Apothekerin. Der Streit dauert noch an, ein Verlierer steht aber bereits fest – die Sertürner-Apotheke und ihre Inhaberin.



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

...oder die IHK Chemnitz ???

von Gunnar Müller, Detmold am 06.09.2016 um 16:06 Uhr

Denn DORT sind Sie auf jeden Fall Mitglied und bekommen in solchen Fällen - von Ihrer örtlich zuständigen Industrie- und Handelskammer - auf Anfrage eine kostenlose Rechtberatung ..... !
So lautet jedenfalls die Antwort meiner IHK Lippe zu Detmold.

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Hat Sie denn der Sächsische Apothekerverband....

von Gunnar Müller, Detmold am 06.09.2016 um 15:23 Uhr

- falls Sie dort Mitglied waren – in irgendeiner Form unterstützt?

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