Sabine Zimmermann

Linken-Politikerin fordert Abschaffung der Zahnzuzahlungen

Berlin - 24.08.2016, 10:50 Uhr

Oft sehr teuer: Qualitativ hochwertiger Zahnersatz muss für alle Menschen in Deutschland kostenfrei sein, fordert die Linken-Politikerin. (Foto: fovito / Fotolia)

Oft sehr teuer: Qualitativ hochwertiger Zahnersatz muss für alle Menschen in Deutschland kostenfrei sein, fordert die Linken-Politikerin. (Foto: fovito / Fotolia)


Immer mehr Menschen können sich auch die Regelversorgung nicht leisten, sagt die Linken-Fraktionsvize Sabine Zimmermann. Sie fordert, dass medizinisch notwendiger Zahnersatz in guter Qualität kostenfrei sein sollte. 

Die zunehmende Armut in Deutschland kann man nach den Worten der stellvertretenden Vorsitzenden der Linken-Fraktion, Sabine Zimmermann, inzwischen auch an den Zähnen sehen. Deshalb müssten die Zuzahlungen abgeschafft werden, auch im Bereich der Zahnmedizin, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur und fügte hinzu: „Die Eigenanteile für medizinisch notwendigen oder höherwertigen Zahnersatz können viele Menschen nicht aufbringen. Selbst die Regelversorgung ist für viele nicht erschwinglich. Das Zuschusssystem beim Zahnersatz sorgt dafür, dass man einkommensschwache Menschen am Zustand ihrer Zähne erkennt.“

Knapp die Hälfte (48,3 Prozent) derjenigen, die im Jahr 2014 auf einen notwendigen Zahnarztbesuch verzichteten, tat dies aus finanziellen Gründen. Dies geht aus einer aktuellen Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes zur amtlichen Haushaltsbefragung „Leben in Europa“ hervor.

Für 43,6 Prozent spielten demnach andere Gründe eine Rolle, nicht zum Zahnarzt zu gehen – unter anderem: zu lange Wartezeiten, zu weite Wege zum Zahnarzt, Angst vor Ärzten und medizinischen Behandlungen, abwarten ob sich die Beschwerden von selbst wieder bessern oder keinen guten Zahnarzt kennen. 8 Prozent gaben den Angaben zufolge terminliche Gründe an.

Zimmermann sagte weiter: „Medizinisch notwendiger Zahnersatz in guter Qualität muss für die Patientinnen und Patienten kostenfrei sein.“ Dass dies nicht so sei, sei für eines der reichsten Länder der Erde beschämend. 


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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