14 Millarden US-Dollar

Pfizer mit Medivation vor Milliardendeal

New York - 22.08.2016, 11:57 Uhr

Heiß begehrt: Krebsspezialist Medivation aus den USA (Screenshot: DAZ.online)

Heiß begehrt: Krebsspezialist Medivation aus den USA (Screenshot: DAZ.online)


Rund 14 Milliarden US-Dollar will Pfizer für den Krebsspezialisten Medivation zahlen. Noch ist allerdings auch ein Scheitern der Verhandlungen nicht gänzlich ausgeschlossen – in der vergangenen Woche hatten mindestens fünf Unternehmen ihr Interesse an einem Deal angemeldet. Vor allem Sanofi ist ebenfalls sehr interessiert. 

Der US-Pharmakonzern Pfizer hat laut Kreisen im Rennen um den umworbenen Biopharmaspezialisten Medivation die Nase vorn. Die beiden Firmen seien einer Einigung nahe und Pfizer könnte für den Konkurrenten 14 Milliarden US-Dollar (12,4 Mrd. Euro) auf den Tisch legen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Zuvor hatte die  „Financial Times“ darüber berichtet.

Leer ausgehen könnte dagegen der französische Pharmakonzern Sanofi, der sich ebenfalls Hoffnungen auf Medivation gemacht hatte. Schon diesen Montag könnte der Deal bekanntgegeben werden, hieß es. Bloomberg gegenüber wollte eine Pfizer-Sprecherin die Infos nicht kommentieren.

Mit Medivation würde Pfizer Zugang erhalten zum Prostatakrebs-Medikament Xtandi, einem erhofften Kassenschlager. Das Mittel hat bereits viele Zulassungen erhalten, Analysten trauen ihm einen jährlichen Umsatz von über einer Milliarde Dollar ab dem Jahr 2020 zu. Daneben hat Medivation zwei weitere Krebsmedikamente im Köcher, die künftig hohe Umsätze erzielen könnten.

Pfizer kauft Wachstumsimpulse

Medivation hatte sich im Juli quasi selbst zum Kauf angeboten, nachdem die Kalifornier seit April von Sanofi umworben worden waren. Die Avancen der Franzosen lehnten die Amerikaner jedoch wiederholt ab. Unter anderem war Sanofi-Chef Olivier Brandicourt im Bestreben, Sanofi bei Krebsmedikamenten zu stärken, direkt bei großen Investoren vorstellig geworden und wollte auch den Verwaltungsrat von Medivation ablösen.

Pfizer ist zur Zeit dabei, sich durch Übernahmen neue Wachstumsimpulse zu sichern. Im April machte der US-Konzern bei der bislang größten geplanten Branchenübernahme von Allergan aber einen Rückzieher, weil die Steuervorteile des Megavorhabens nach der Schließung von Steuerschlupflöchern in den USA nicht mehr so lohnend erschienen. Pfizer sah sich danach anderweitig um und kam beim Hautcreme-Hersteller Anacor für über 5 Milliarden Dollar zum Zug.


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