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Roboter als Hoffnung für ALS-Kranke?

Ramat Hascharon - 02.08.2016, 07:00 Uhr

Schai Rischoni (Mitte) und sein Telebuddy: Der ALS-Patient probiert neue Wege. (Foto: dpa / picture alliance)

Schai Rischoni (Mitte) und sein Telebuddy: Der ALS-Patient probiert neue Wege. (Foto: dpa / picture alliance)


Die Nervenkrankheit ALS schließt Menschen immer weiter im eigenen Körper ein – bis hin zur kompletten Lähmung. Mit einem Roboter wollen israelische Forscher dieses Schicksal etwas erleichtern.

Schai Rischoni liegt auf dem Rücken und schaut auf einen Bildschirm über sich. Der 50-jährige Israeli ist querschnittsgelähmt. Er kann nicht sprechen und nur noch seine Augen bewegen. Kommunizieren kann Rischoni nur, indem er seinen Blick auf eine virtuelle Tastatur fixiert und so Botschaften schreibt. Was er schreibt, zeugt von seinem kämpferischen Geist: „Meine Krankheit definiert nicht, wer ich bin, und darf nicht mein Leben bestimmen.“ Eine weitere technische Hilfe soll nun seine Kommunikation mit der Außenwelt etwas verbessern.

„Schai ist schon seit mehr als drei Jahren komplett gelähmt“, sagt seine Frau Tami. Vor fünf Jahren hatte er die niederschmetternde Diagnose erhalten: Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), eine chronische und fortschreitende Erkrankung des zentralen Nervensystems.

Schwieriges Schicksal

„Es hat ihn hart getroffen“, sagt Tami. Der frühere Marketing-Direktor und Vater zweier Jungen im Alter von 12 und 17 Jahren sei früher „unglaublich sportlich“ gewesen. „Er ist Marathon gelaufen, hat sogar beim Ironman mitgemacht.“

Inzwischen muss Rischoni in seinem Haus in Ramat Hascharon nördlich von Tel Aviv rund um die Uhr künstlich beatmet werden. Er hat einen Betreuer und braucht jeden Tag ausgedehnte Physiotherapie. Nun ist Rischoni auf die Hilfe anderer angewiesen. Doch jetzt nimmt er an einem Versuch teil, der ihm zumindest zu ein bisschen mehr Freiheit verhelfen könnte.



dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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