DAZ-Tipp aus der Redaktion

Trinken Sie stilles Wasser aus dem Hahn oder lieber Mineralwasser?

Stuttgart - 28.07.2016, 16:30 Uhr

Kann der Mineralstoffgehalt in Trinkwasser zu erhöhten TSH-Werten führen? (Foto: DragonImages / Fotolia | Montage: DAZ / ekr)

Kann der Mineralstoffgehalt in Trinkwasser zu erhöhten TSH-Werten führen? (Foto: DragonImages / Fotolia | Montage: DAZ / ekr)


Trinken Sie regionales Leitungswasser oder kaufen Sie Mineralwasser im Supermarkt? Dass diese Frage besonders für Schwangere von Bedeutung sein kann, zeigt unser Top-Beraten-Fall, den ich Ihnen aus der aktuellen DAZ ganz besonders ans Herz legen möchte. 

Gerade junge Frauen, die eine Schwangerschaft planen oder bereits schwanger sind, achten sehr auf ihre Gesundheit und ihre Ernährung. So auch Frau S. aus dem Top-Beraten-Fall, die schwanger ist und bei der eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert wurde. Frau S. weiß genau, wie wichtig eine euthyreote Stoffwechsellage ist. Sie geht regelmäßig zu Untersuchungen, lässt ihren TSH-Wert kontrollieren und hält sich akribisch an die Vorgaben, wie sie das verordnete Levothyroxin einnehmen soll: Immer morgens dreißig Minuten vor dem Frühstück ausschließlich mit Leitungswasser. Alles tut Frau S., um die gesunde geistige und körperliche Entwicklung ihres ungeborenen Kindes nicht zu gefährden. Und doch wird festgestellt, dass der TSH-Wert gestiegen ist und die Dosierung von Levothyroxin erhöht werden muss. Verzweifelt und verängstigt steht Frau S. mit dem neuen Rezept in der Apotheke. Da sie kürzlich nach Münster umgezogen sind, vermute ihr Mann sogar, dass vielleicht irgendetwas im Trinkwasser sein könnte. Ist das denkbar? Kann der erhöhte Mineralstoffgehalt im Wasser zu einer verminderten Resorption des Levothyroxins und letztlich zu erhöhten TSH-Werten führen? Ganz bestimmt fragen Sie nach der Lektüre unseres Top-Beraten-Falls beim nächsten Mal die schwangere Hypothyreose-Patientin, ob sie Flaschen schleppt oder den Wasserhahn aufdreht.

„Wasser ist nicht gleich Wasser. Schwankender TSH-Wert beunruhigt schwangere Hypothyreose-Patientin“. DAZ 2016, Nr. 30, S. 8-12

Dr. Carolina Kusnick

Auch noch lesenswert in der neuen DAZ: „Antibiotika-assoziierte Diarrhö - Empfehlungen und Grenzen der Selbstmedikation“:

Wenn Patienten in der Apotheke über Magen-Darm-Beschwerden klagen oder Loperamid gegen Durchfall verlangen, sollte immer auch nach möglichen Ursachen gefragt werden, zum Beispiel ob gerade eine Antibiotika-Behandlung läuft. Denn treten während oder nach der Einnahme eines Antibiotikums Durchfälle auf und kommen keine anderen Ursachen infrage, ist eine Antibiotika-assoziierte Diarrhö wahrscheinlich. Am wichtigsten ist es dann, ein Flüssigkeits- und Elektrolytdefizit zu verhindern. Durchfälle, die durch Antibiotika ausgelöst werden, dürfen nicht mit dem Motilitätshemmer Loperamid behandelt werden. Auch bei pseudomembranöser Kolitis, die sich bis zu zehn Wochen nach einer Antibiotika-Therapie manifestieren kann, ist Loperamid kontraindiziert. Oft wird hier dann gar kein kausaler Zusammenhang mehr zur Antibiotika-Gabe erkannt.

Lesen Sie in der aktuellen DAZ, bei welchen Antibiotika das Diarrhö-Risiko besonders groß ist und welche neuen Erkenntnisse es zum Einsatz von Probiotika zur Prophylaxe und Therapie bei Antibiotika-assoziierter Diarrhö gibt.


Dr. Carolina Kusnick (ck), Apothekerin 
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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