Dopingskandal um „Operación Puerto“ 

Fuentes-Blutbeutel werden analysiert

Madrid - 07.07.2016, 17:00 Uhr

Der spanische Mediziners Eufemiano Fuentes. (Foto: dpa)

Der spanische Mediziners Eufemiano Fuentes. (Foto: dpa)


Einer der größten Dopingskandale der Sportgeschichte wird womöglich doch noch aufgeklärt. Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat die vor zehn Jahren im Labor des spanischen Mediziners Eufemiano Fuentes sichergestellten Blutbeutel von Radprofis und anderen Sportlern erhalten. Die Beutel befänden sich mittlerweile in einem Labor außerhalb von Spanien.

Nach so langer Zeit kommt noch einmal Bewegung in die Ereignisse um „Operación Puerto“: Ein Gericht in Madrid hatte Anfang der Woche entschieden, dass die vor etwa zehn Jahren bei Razzien sichergestellten Blutproben nicht zerstört werden, sondern herausgegeben werden müssen. Mehr als 200 Blut- und Plasmabeutel waren im Mai 2006 von der spanischen Polizei bei der „Operación Puerto“ konfisziert worden. Der Mediziner Eufemiano Fuentes hatte die Beutel mit teilweise mysteriösen Kürzeln beschriftet.

Fuentes wurde damals im Zuge von Razzien festgenommen. Die Namen von mehr als 50 verdächtigen Radsportlern – darunter auch der Tour-Sieger Jan Ullrich – waren einen Tag vor dem Start der Tour de France am 30. Juni 2006 veröffentlicht worden. Doch auch Athleten aus anderen Sportarten wie Fußball, Leichtathletik oder Tennis gehören angeblich dazu.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und der Radsport-Weltverband UCI wollen nun ihre gemeinsamen Ermittlungen fortsetzen und alle möglichen rechtlichen Möglichkeiten prüfen, hieß es. Um die Kunden des Dopingarztes zu identifizieren, wären DNA-Proben der verdächtigen Sportler notwendig, die mit den Werten der Blutbeutel abgeglichen werden könnten.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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