Apobank

Keine Negativzinsen für einzelne Apotheker

Düsseldorf - 15.06.2016, 18:30 Uhr

Negativzinsen auf große Einlagen? Die Apobank verhandelt mit Großkunden (Foto: vpoth / Fotolia)

Negativzinsen auf große Einlagen? Die Apobank verhandelt mit Großkunden (Foto: vpoth / Fotolia)


Die Zinspolitik der EZB hat Auswirkungen auf die großen Einlagen, auch auf die der Standesvertretungen. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank verhandelt mit ihren institutionellen Großkunden einzeln über die Möglichkeiten, Negativzinsen auf die Guthaben zu vermeiden.

Negativzinsen – ein Wort, das all denen Angst macht, die mit sehr großen Summen hantieren müssen. Auch die Deutsche Apotheker-und Ärztebank (Apobank) hatte jüngst bei der Vorstellung ihrer Bilanzen angekündigt, Geld dafür nehmen zu wollen, um die sehr großen Einlagen ihrer Großkunden zu verwalten. „Ärzte und Apotheker, die ein Konto bei der Apobank führen, sind natürlich nicht betroffen“, erklärt eine Sprecherin der Bank. Anders ist das jedoch bei den institutionellen Großkunden der Standesbank, zu der viele Verbände und Apothekerkammern gehören sowie viele Kassenärztliche Vereinigungen.

Mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) gab es so nun Verhandlungen, wobei man zu einer Lösung gefunden habe, Belastungen der KVWL durch Negativzinsen zu vermeiden. So teilte es kürzlich die KVWL der Öffentlichkeit mit. Im Jahr 2016 fallen demnach für die KV keine Negativzinsen an, ab dem Jahr 2017 soll es jeweils Einjahresverträge geben. Ursprünglich hätte die KV 0,4 Prozent auf ihre Einlagen zahlen sollen, was einen mittleren sechsstelligen Betrag bedeutet hätte, so die Vereinigung. Nun werde die Apobank einen Großteil der anfallenden Kosten durch die Einlage selber tragen.

Belastungen für Kunden „so gering wie möglich“

„Wir wollen die Belastung für unsere Kunden so gering wie möglich halten“, sagt die Sprecherin der Apobank. Man werde auch mit den Standesvertretungen der Apotheker, die zu den Kunden der Bank zählen, natürlich einzeln verhandeln und könne da keine pauschalen Aussagen treffen. „Wir werden gemeinsam mit unseren Kunden überlegen, werden auf ihre Bedürfnisse eingehen und sehen, welche Optionen es gibt“, so die Sprecherin. Dabei werde die Bank von sich aus auf ihre Kunden zugehen.

Auf keinen Fall betroffen von möglichen Negativ-Konditionen seien die einzelnen Apotheker, die ein Konto bei der Standesbank führten. „Das wird nur Großkunden betreffen, also die institutionellen Kunden“, so die Sprecherin. Bislang habe man auch noch keine Negativ-Konditionen an Kunden weitergegeben und befinde sich in einer Phase der Prüfung und technischen Verhandlungen.

ABDA steht nicht in Verhandlungen

Der ABDA ist nicht bekannt, ob die Apothekenkammern und -verbände in Verhandlungen mit der Bank stehen. „Die ABDA zahlt keine Negativzinsen auf ihr Guthaben – und steht deshalb auch nicht in Verhandlungen“, sagt ein Sprecher der Bundesvereinigung. Zentrale Verhandlungen für die einzelnen Kammern und Verbände sind somit ebenfalls nicht geplant. Mehr zu dem Thema wird womöglich Ende Juni auf der Mitgliederversammlung diskutiert, wenn es um den neuen Haushaltsentwurf der ABDA geht.

Dass infolge der Niedrigzins-Politik im Europäischen Währungsraum die Standesbank nicht mehr ausschließen könne, dass ihre institutionellen Kunden von deren Folgen betroffen sein werden, habe man frühzeitig kommuniziert, heißt es von der Apobank. Die KVWL zeigte sich jedenfalls mit der Bank und dem Ausgang der Verhandlungen, die auch ein „intelligentes Liquiditätsmanagement“ für KVWL beinhalten, zufrieden. „Die Standesbank hat sich als Standesbank gezeigt und uns ein gutes Angebot gemacht“, sagte der Vorstand der KVWL, Thomas Kriedel, auf der Vertreterversammlung in Dortmund. 


Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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