DAZ – Tipp aus der Redaktion

Schwerpunkt Reisen – Urlaub mit Genuss und ohne Reue

Stuttgart - 09.06.2016, 10:25 Uhr

Reise ins Paradies oder in die Hölle? Ihre Reiseplanung und Ihr Verhalten unterwegs entscheiden mit, ob Sie nach dem Urlaub gesund nach Hause kommen. Tipps gibt es auch in der Apotheke. (Foto: Thomas Söllner / Fotolia)

Reise ins Paradies oder in die Hölle? Ihre Reiseplanung und Ihr Verhalten unterwegs entscheiden mit, ob Sie nach dem Urlaub gesund nach Hause kommen. Tipps gibt es auch in der Apotheke. (Foto: Thomas Söllner / Fotolia)


Die schönsten Tage des Jahres stehen vor der Tür. Doch schnell kann die Urlaubsfreude getrübt werden. Denn allerlei bissiges Getier und Krankheitserreger lauern nicht nur in der Ferne. Mit ein bisschen Vorsicht und einer guten Vorbereitung steht einem – im positiven Sinne – unvergesslichen Urlaub aber nichts im Wege. 

Soeben hat das Flugzeug von der Startbahn abgehoben, das Fahrwerk wird gerade eingefahren, und schon fliegt es der Sonne entgegen. Für die meisten Passagiere beginnt nun ein Traumurlaub. Sie haben die Mühen und Sorgen des Alltags hinter sich gelassen und sind gespannt, welche Erlebnisse und Eindrücke die nächsten Tage oder Wochen bringen mögen. Etwas konnten die Urlauber jedoch nicht zu Hause lassen: ihren Körper, der ihnen einen Strich durch die schönen Pläne machen kann, besonders wenn er schon vorher gekränkelt hat oder wenn ihm zu viele Strapazen zugemutet werden. Zudem lauern in fernen „Paradiesen“ so manche Krankheitsüberträger, die auch einem gesunden Körper zu schaffen machen. Wer ihnen zum Opfer fällt, verliert ein paar schöne Urlaubstage oder kann sogar ein Reiseandenken mit nach Hause bringen, auf das er lieber verzichtet hätte. Doch wie so oft im Leben gilt auch hier: Vorsicht, Vorsorge und optimale Vorbereitung können Schäden vermeiden.

Der Schwerpunkt „Reisen in der DAZ 23 beginnt mit ein paar Tipps für den Urlaub in Deutschland. Je nachdem, wohin die Reise geht, könnte Ihnen eine Badedermatitis, eine Lyme-Borreliose oder ein Q-Fieber drohen. Und wenn Sie im Freien essen oder trinken, achten Sie bei jedem Bissen und bei jedem Schluck darauf, dass Sie keine Biene oder Wespe mitverspeisen, denn ein Stich in den Rachen würde Sie krankenhausreif machen."

Zika, Malaria und Co.

Dann folgen wichtige Informationen zu den Gesundheitsgefahren im Olympialand Brasilien und in Sri Lanka. Von der Art, wie jemand reist, hängt es wesentlich ab, welche Schutzimpfungen und welche medikamentöse Prophylaxe für ihn persönlich empfehlenswert sind. Stechmücken (Moskitos) übertragen außer Viren wie Zika auch die Erreger der Malaria, die nach wie vor die gefährlichste Tropenkrankheit ist, gemessen an der Anzahl der Todesopfer. Die einheimische Bevölkerung, die sich keine industriell hergestellten Arzneimittel leisten kann, therapiert sich großenteils mit dem Einjährigen Beifuß (Artemisia annua), einer von China bis Vorderasien verbreiteten Heilpflanze, die inzwischen auch in Afrika angebaut wird. Karitative Organisationen unterstützen diese Art der Selbstversorgung und Selbstmedikation, während Wissenschaftler und die WHO davor warnen, dass die Malariaerreger bei dieser Praxis nicht vollzählig getötet werden, sodass einige gegen die Reinsubstanz Artemisinin resistent werden. Vertreter beider Seiten legen in der DAZ ihre Standpunkte und ihre Argumente dar, und DAZ-Autor Ralf Schlenger fragt in einem Kommentar: „Wurde bei Artemisia annua eine große Chance der Phytotherapie vertan?".

Dr. Wolfgang Caesar, DAZ-Redaktion


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1 Kommentar

Warnung der WHO vor Artemisinin gegen Malaria

von Henning Papendorf am 20.08.2016 um 8:36 Uhr

"...während Wissenschaftler und die WHO davor warnen, dass die Malariaerreger bei dieser Praxis nicht vollzählig getötet werden"?
Es ist richtig, dass sich bei Behandlungen mit nur einem Wirkstoff nach einigen Generation des Erregers Resistenzen bilden können.
Deshalb ist die Verwendung der gesamten Pflanze Artemisia annua anamed ev. in Kombination mit Artemisia afra anzuraten und nicht nur die eines isolierten, patentierten Wrkstoffes. Die Kritik der WHO gegen eine Therapie, deren Erforschung durch Prof. Tu Youyou im Okt. 2015 mit dem Medizin-Nobelopreis ausgelobt wurde, geht also ins Leere:
https://malariaworld.org/comment/2261#comment-2261

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