Merck

Manager kaufen im großen Stil Aktien des eigenen Unternehmens

Darmstadt - 06.06.2016, 16:33 Uhr

Merck: Vier amtierende und frühere Mitglieder der Geschäftsleitung kauften seit dem 19. Mai fast 14.000 Merck-Aktien im Gesamtwert von über 1,2 Millionen Euro gekauft. (Foto: Unternehmen)

Merck: Vier amtierende und frühere Mitglieder der Geschäftsleitung kauften seit dem 19. Mai fast 14.000 Merck-Aktien im Gesamtwert von über 1,2 Millionen Euro gekauft. (Foto: Unternehmen)


Hochrangige Manager sowie ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung des Darmstädter Pharmakonzerns Merck haben im Mai in großem Umfang Aktien ihres Unternehmens gekauft. In insgesamt 14 Transaktionen erwarben vier Personen Anteilsscheine im Wert von mehr als 1,2 Millionen Euro. Unter ihnen ist auch der erst seit Kurzem amtierende Vorsitzende der Geschäftsleitung, Stefan Oschmann. 

Die Manager des Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck KGaA sind offenbar vom Kurs ihres Unternehmens überzeugt. Immerhin haben vier amtierende beziehungsweise ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung seit dem 19. Mai fast 14.000 Merck-Aktien im Gesamtwert von über 1,2 Millionen Euro gekauft. Das geht aus den Pflichtmeldungen hervor, die über Mitglieder des Managements börsennotierter Unternehmen oder ihnen nahestehender Personen bei Käufen und Verkäufen von Wertpapieren des eigenen Unternehmens gemacht werden müssen, den sogenannten Directors‘ Dealings.

Demnach hat Stefan Oschmann, der den Konzern seit Mai 2016 als Vorsitzender der Geschäftsleitung leitet, innerhalb von vier Handelstagen fast 7000 Aktien im Volumen von rund 620.000 Euro erworben. Geschäftsleitungsmitglied Kai Beckmann legte sich in der gleichen Zeit Merck-Aktien im Wert von zirka 175.000 Euro ins Depot. 

Käufe nach Quartalszahlen

Ausgesprochen kauffreudig zeigten sich auch zwei ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung, der ehemalige Merck-Chef Karl-Ludwig Kley und Bernd Reckmann. Zusammen brachten sie es im Mai auf ein Transaktionsvolumen von fast 440.000 Euro. Die Beiden hatten zudem bereits im März Merck-Aktien gekauft, wenn auch im geringeren Umfang als zuletzt.

Die Insidertransaktionen wurden erst nach der Bekanntgabe aktueller Unternehmenszahlen für das erste Quartal umgesetzt. Wie das Unternehmen am 19. Mai mitgeteilt hatte, rechne man für das laufende Jahr mit Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn. Der Erlös soll demnach 14,8 bis 15 Milliarden Euro erreichen, der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes EBITDA) dürfte zwischen 4,1 und 4,3 Milliarden Euro liegen. 

Die Merck-Aktie befindet sich seit April in einer deutlichen Aufwärtsbewegung. Zugleich hat sie aus charttechnischer Sicht im Mai den seit rund einem Jahr ausgebildeten Abwärtstrend nach oben durchbrochen. 

Bayer-Manager kaufen kräftig ein

Auch beim Pharma- und Chemiekonzern Bayer outeten sich mehrere Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder im Mai als Käufer von Wertpapieren des eigenen Unternehmens. Aufsichtsratsmitglied Heinz Georg Webers sowie die Vorstandsmitglieder Werner Baumann, Liam Condon, Hartmut Klusik und Johannes Dietsch erwarben über 20.000 Bayer-Aktien im Gegenwert von mehr als 1,7 Millionen Euro. Allein Vorstandschef Baumann kaufte Papiere im Wert von rund 950.000 Euro. Die Transaktionen sind vor dem Hintergrund, dass die Leverkusener am 23. Mai ein Übernahmeangebot in Höhe von 62 Milliarden Dollar für den US-Gensaatkonzern Monsanto unterbreitet haben, besonders interessant. Die Bayer-Aktie hat seitdem stark an Wert verloren. Mit dem Aktienkauf setzen die Manager offensichtlich ein Signal, dass sie trotz der Kursverluste von dem beabsichtigten Megadeal überzeugt sind.

Käufe auf bei Rhön Klinikum

Beim Klinikbetreiber Rhön Klinikum gab es im Mai ebenfalls erhebliche Insiderkäufe. Laut den Directors‘ Dealings-Meldungen hat eine „Person mit Führungsaufgaben“ am 25. Mai mehr als 158.000 Aktien im Wert von 4,2 Millionen Euro erworben. Ebenfalls am 25. Mai hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass der Unternehmer und frühere Vorstandschef des Medizintechnikherstellers B.Braun, Ludwig Georg Braun, seinen Anteil an Rhön von bislang 18,01 Prozent am 19. Mai auf knapp über 20 Prozent erhöht hatte. 


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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