OTC-Vertrieb

GSK/Novartis mit Problemen im Direktgeschäft

Berlin - 30.05.2016, 11:25 Uhr

Verzögerungen und Rechnungsprobleme: Nach der Fusion mit Novartis müssen Apotheker, die bei GSK bestellen, derzeit mit mehreren Problemen rechnen. (Foto: dpa)

Verzögerungen und Rechnungsprobleme: Nach der Fusion mit Novartis müssen Apotheker, die bei GSK bestellen, derzeit mit mehreren Problemen rechnen. (Foto: dpa)


Nach dem neu gegründeten OTC-Joint Venture zwischen Novartis und GSK müssen Apotheker derzeit weiterhin mit Verzögerungen und Problemen bei Direkt-Bestellungen rechnen. Aufgrund einer Systemumstellung erhalten die Pharmazeuten die Rechnung derzeit nicht mit der Ware. Auch bei der Darstellung der Rabatte gibt es Probleme.

Vor rund zwei Jahren hatten die beiden Konzerne ihre Fusion mitgeteilt. Novartis übernahm die Krebs-Sparte des britischen Unternehmens, GSK wiederum das Impfstoffgeschäft von Novartis – mit Ausnahme der Grippeimpfstoffe. Zudem gründeten beide ein gemeinsames OTC-Unternehmen mit dem Namen GSK Consumer Healthcare. Die EU-Kommission hatte dem Deal Anfang 2015 inklusive einiger Auflagen zugestimmt.

Schon im Frühjahr hatte das OTC-Joint Venture seinen Kunden mitgeteilt, dass es aufgrund einer technischen Systemumstellung für zwei Wochen einen Auftragsstopp geben müsse. In den letzten beiden Märzwochen konnten Apotheker also keine OTC-Produkte bei GSK bestellen. In dem aktuellen Schreiben an die Apotheker teilen GSK/Novartis nun mit, dass der rechtliche Übergang beider Firmen zum 1. April 2016 abgeschlossen worden sei. Die Systemumstellung führe aber weiterhin noch zu einem erhöhten Geschäftsaufkommen, „wodurch es zu Verzögerungen bei der Bearbeitung Ihrer Anfrage/Ihres Auftrages kommen kann“, heißt es in dem Brief.

Defekte Produkte nicht auf dem Lieferschein

Bei Bestellungen bei GSK/Novartis müssen die Pharmazeuten also mit den folgenden Problemen rechnen: Erstens kann GSK Consumer Health Care die Rechnungen derzeit nicht der Ware beilegen. „In der Regel bekommen Sie Ihre Rechnung zwei bis drei Tage nach Wareneingang“, so die Mitteilung.

Zweitens gibt es Probleme mit Rechnungsdarstellungen bei Direktbestellungen an Novartis, die vor dem 1. April 2016 verschickt wurden. Dort sei es nicht möglich, die jeweilige Rabatthöhe der einzelnen Rechnungspositionen korrekt auszuweisen. „Abgebildet wird hier nur der Rabatt in Höhe von 15 Prozent (Grundrabatt).“ Die Apotheker werden gebeten, daher nur den korrekt dargestellten Endbetrag zu berücksichtigen.

Letztlich haben GSK/Novartis auch Probleme mit der Darstellung von Lieferengpässen. Zu nicht lieferbaren Produkten könne weder auf den Lieferscheinen noch auf den Rechnungen ein Eintrag erfolgen. Ein Anruf sei nicht notwendig, denn: „Der entsprechende Artikel wurde nicht vergessen und wird schnellstmöglich nachgeliefert.“ Es sei derzeit „die höchste Priorität“ des neuen OTC-Konzerns, diese noch offenen Punkte zu klären.


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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