Hanf-Farm

Erster legaler Cannabis-Anbau für medizinische Zwecke in Australien

Sydney - 15.04.2016, 13:45 Uhr

Von der Farm in die Apotheke: In Australien wird Cannabis jetzt im großen Maßstab angebaut. (Foto: mrhighsky / Fotolia)

Von der Farm in die Apotheke: In Australien wird Cannabis jetzt im großen Maßstab angebaut. (Foto: mrhighsky / Fotolia)


Ein Krebskranker hat in Australien um die Legalisierung von Marihuana gekämpft - bis zu seinem Tod. Jetzt ist dort die erste Farm mit Hanfpflanzen für medizinische Zwecke in Betrieb.

In Australien wachsen erstmals legal Cannabis-Pflanzen hinter Stacheldraht. Die Regierung hat den Anbau für medizinische Zwecke auf einem 47 Hektar großen Areal bei Tamworth 400 Kilometer südlich von Sydney freigegeben.Offizieller Startschuss war am Freitag. Erst diese Woche hatte der Bundesstaat Victoria als erster den Einsatz von Marihuana zur Behandlung von Patienten genehmigt.

„Wenn man in einer Pflanze etwas findet, das Menschen helfen kann, wenn sie krank sind, wenn sie Schmerzen haben, sollte man sie anbauen“, meinte Agrarminister Barnaby Joyce. Der Politiker berichtete, dass sein eigener Bruder Darmkrebs hat.

Die gut bewachte Farm heißt „DanEden“ und ist benannt nach Dan Haslam, der im vergangenen Jahr mit 25 an Darmkrebs starb. Er hatte sich für die Legalisierung von Marihuana eingesetzt.

Beruhigung über den Schwarzmarkt

Ihr Sohn habe durch die Chemo- und andere Behandlungen schwer gelitten, ehe sie jemand auf die beruhigende Wirkung von Marihuana aufmerksam machte, berichtet Haslams Mutter Lucy auf ihrer Webseite. Sie habe es aber noch auf dem Schwarzmarkt kaufen müssen. „Wir haben es geschafft, die Politiker auf den neuesten Stand zu bringen, und jetzt werden wir Ärzte und Pfleger über den Einsatz aufklären“, sagte sie dem Rundfunksender ABC.

In Deutschland plant die Bundesregierung, Cannabis für bestimmte schwerkranke Patienten verschreibungs- und erstattungsfähig zu machen. Das Bundesverwaltungsgericht hatte kürzlich das BfArM verpflichtet, einem Patienten den Eigenanbau zu genehmigen - da die gesetzlichen Krankenkassen die hohen Kosten bislang nicht erstatten.


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.