Reaktion auf Pharmadialog

Union und SPD wollen Honorar der Apotheker deckeln

Berlin - 12.04.2016, 18:00 Uhr

Das wird die Politik weiter beschäftigen: Protest gegen die Beschlüsse des Pharmadialogs. (Foto: dpa)

Das wird die Politik weiter beschäftigen: Protest gegen die Beschlüsse des Pharmadialogs. (Foto: dpa)


Die Bundestagsfraktionen von Union und SPD haben mit einem überraschenden Grundlagenpapier auf den Pharmadialog reagiert. Darin fordern sie unter anderem, dass die 3-Prozent-Marge aufgrund der steigenden Arzneimittelpreise gedeckelt wird. Dafür könnte die Vergütung im Rezeptur- und BtM-Bereich steigen. Auch bei der Importquote sind Änderungen gewünscht.

Kaum waren die Ergebnisse des Pharmadialogs bekannt, gaben die Regierungsfraktionen gemeinsam ein Papier heraus, das in vielen Punkten den Vereinbarungen zwischen BMG und Pharmaindustrie widerspricht - und an einigen Stellen sogar noch weiter geht. Unter dem Punkt „Apothekenhonorar“ heißt es: „Aufgrund des steigenden Anteils hochpreisiger Arzneimittel wollen wir das Apothekenhonorar anpassen.“ Der Vorschlag: Der prozentuale Anteil solle gedeckelt werden.  

Die Fraktionen wollen die Apotheker aber insgesamt nicht benachteiligen, die Ausgaben für Apotheker dürften sich nicht vermindern, heißt es in dem Papier. Und weiter: „Eine verbesserte Honorierung werden wir bei den Rezepturen und den Betäubungsmitteln prüfen.“

Offenbar ist man in den Fraktionen auch mit dem Verlauf der Schiedsstellengespräche in Sachen Null-Retaxationen wegen Formfehlern nicht zufrieden. Union und SPD wollen das Thema nochmals „aufrufen“. Was die Parlamentarier damit meinen, ist nicht erwähnt. 

Entrümpeln wollen Union und SPD auch die bestehenden Regelungen zur Importförderung. Apotheken sollen Importe nur noch dann bevorzugt abgeben müssen, wenn der Preisunterschied in allen Fällen 15 Prozent beträgt. Der 15-Euro- Abstand soll also als Bedingung wegfallen. 

Freuen dürfte die Apotheker ein Vorstoß in Sachen Impfstoffversorgung. Die Fraktionen finden, dass sich Ausschreibungen in diesem Bereich nicht bewährt haben und wollen diese Möglichkeit wieder streichen. 

Nachbesserung an der frühen Nutzenbewertung

Die Fraktionen fordern zudem, dass ältere, multimorbide Patienten OTC-Arzneimittel künftig grundsätzlich von den Krankenkassen erstattet bekommen. Zur Erklärung: Seit 2012 können die Kassen in ihren Satzungen festschreiben, gewisse OTC-Medikamente zu erstatten. Nach Ansicht der Regierungsfraktionen geschieht das noch zu selten.  

Außerdem fordern Union und SPD an vielen Stellen Nachbesserungen am Verfahren der frühen Nutzenbewertung. Die meisten davon sind eher pharma-unfreundlich und konkretisieren die teilweise sehr unkonkreten Vereinbarungen des Pharmadialogs.  

So soll die zweckmäßige Vergleichstherapie beispielsweise unangetastet bleiben. Das BMG hatte nach dem Pharmadialog festgehalten, dass die Unternehmen sich in ihren Bewerbungsdossiers für die Nutzenbewertung nur noch an die Vergleichstherapie halten „sollen“. Derzeit müssen sie sich aber mit dem vom G-BA festgelegten Präparat vergleichen. 

Strategische Preisfestsetzungen gefordert

Zudem sollen Hersteller sanktioniert werden dürfen, wenn sie nicht ausreichende Dossiers einreichen. Bei Orphan Drugs, Antibiotika und Kinderarzneimitteln wollen die Fraktionen sogar noch einen Schritt weitergehen als die Teilnehmer des Pharmadialogs. Alle drei Arzneimittelgruppen sollen grundsätzlich einen Zusatznutzen erhalten, wenn sie neu auf den Markt kommen. Für solche Medikamente hätten Hersteller dann immer sehr gute Voraussetzungen in den Preisverhandlungen mit den Krankenkassen. 

Auch bei den Preisen neuer Originalpräparate reichen den Fraktionen die Vorschläge des BMG nicht aus. Man müsse „strategische Preisfestsetzungen“ im ersten Jahr vermeiden. Nach der Zulassung müsse es daher weitere Wirtschaftlichkeitsreserven geben. Die Vorschläge von Union und SPD dürften die Pharmaindustrie erschrecken: Rückwirkung des Erstattungsbetrages, Umsatzschwelle oder die Möglichkeit vorgelagerter Rabattverträge. Außerdem fordern beide, dass auch nach dem ersten Jahr eine zweite Nutzenbewertung mit folgender Neubewertung des Preises folgen kann, etwa wenn neue Erkenntnisse zu Nutzen oder Nebenwirkungen vorliegen. 

Sowohl für das BMG als auch für die Pharmaindustrie ist der Vorstoß ein Schlag ins Gesicht. Die Fraktionen wurden nicht am Pharmadialog beteiligt, womöglich bringen sie so ihre Verärgerung darüber zum Ausdruck. Für das von Hermann Gröhe angekündigte Gesetzgebungsverfahren bedeutet das Papier nichts Gutes: In dieser Form werden wir einem Referentenentwurf nicht zustimmen, so das Signal der Fraktionen.

Eine Sprecherin des BMG erklärt gegenüber DAZ.online, nun gehe es ins parlamentarische Verfahren. In diesem könnten solche und andere Standpunkte eingebracht werden. 


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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25 Kommentare

Und nun,,?

von Christiane Patzelt am 14.04.2016 um 0:36 Uhr

Seid ihr denn jetzt bereit für einen Streik? Reicht es jetzt? Ist das Fass denn jetzt übergelaufen? Ist unsere Geduld denn jetzt endlich am Ende?

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Unfairer Tausch...

von Ann-Katrin Kossendey-Koch am 13.04.2016 um 14:37 Uhr

Was soll das denn für ein Angebot sein? BTM- und Rezepturgebühr rauf, dafür Deckelung bei Hochpreisern???
BTM und Rezeptur sind doch schon seit Jahren nicht wirtschaftlich, da müsste ja erstmal ein normales Niveau erreicht werden. Und die Hochpreiser sind doch ein genauso ruinöses Geschäft.
Ich werde das Gefühl einfach nicht los, dass man uns schlicht und ergreifend nicht mehr braucht (vermeintlich) und uns verhungern lässt.
Aber anstatt direkt an die Öffentlichkeit zu gehen und sich deutlich gegen einen solchen unverschämten Kuhhandel auszusprechen, sucht Friedemann Schmidt anscheinend mit Herrn "Ich-mach-mich-unsichtbar-Kern" Deckchairs für die neue Berliner Dachterasse aus.
Es ist eine Schande, wie ein so ehrbarer Stand wie unserer mit politischen Füssen getreten wird.

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AW: c+p

von gabriela aures am 13.04.2016 um 17:23 Uhr


Es ist ungleich bequemer, die Versorgung in "privatrechtlicher Hand" zu lassen, statt konsequent den Schritt zur "Apotheke in öffentlicher Hand" zu gehen.
So liegt das wirtschaftliche Risiko einzig und allein beim Inhaber (und -in), während im Falle einer Bezahlung nach, z.B. Richter-Besoldung, die Kosten von staatlicher Seite getragen werden müßten.
Egal, wie sich die Preise für neue Therapien entwickeln - bei der Variante ist bei der Apotheke schlicht nichts zu holen.
Aber jetzt wird wiedermal an unserer Grundlage geschraubt, bis es kracht - ist ja ein privates Problem und somit völlig irrelevant für die Nachtruhe unserer Politiker (und -innen)

Das ist zwar heute schon so (nichts zu holen), aber noch kann sich das Vorurteil des "reichen Apothekers" bestens halten - Sozialneiddebatten inklusive.

Wir sind schon lange nicht mehr frei in kaufmännischer Sicht - und es ist auch endlich an der Zeit, daß FS und andere Funktionäre diesen Quatsch nicht immer noch zelebrieren .

Bei der Rezeptur bringen wir das Geld bereits mit in die Apotheke, da steigt meine Laune auch nicht, wenn ich - dem Rat eines Kammerpräsidenten folgend - abends nach Dienstschluß im Labor stehe und mir mantramäßig vorsinge, das täte ich fürs Gemeinwohl und alleine die Rezeptur macht die Apotheke zu dem, was sie ist.
Und jetzt die Hochpreiser ....und in einem Jahr die "Nicht-ganz so hochpreisigen" und in 3 Jahren ?
Auf unserer Seite wird nur immer genommen - bekommen haben wir dafür Ausgleich im Promille-Bereich.
Flaschenpfand und Notdienstgroschen - und:
warme Worte ohne Ende !

Herrschaften, Herr Becker, die Zeit ist vorbei, auf Gespräche, Einsicht oder das übernächste Omnibus-Gesetz zu warten - DA KOMMT NICHTS MEHR.
"Game isch over" - oder wir fangen mal ensthaft an mit kämpfen.
"Dienst nach Vorschrift" machen wir übrigens zwangsläufig, sonst wird auf Null retaxiert.

Deckel

von Dr.Diefenbach am 13.04.2016 um 13:44 Uhr

Bitte erst mal sehen,WAS denn nun wirklich geschrieben wird oder ob da nicht einige Informationen falsch liefen.
FAKT muss aber sein:Sollte man Hochpreiser im Prozentaufschlag deckeln,der HAV hatte seinerzeit 5 Prozent gefordert,wurde aber beim Apotag rüde abgelatscht,dann ist das ein ERNSTFALL.Denn.1.)schon jetzt schicken viele KollegInnen diese Patienten weg ,weil das nicht BWL-mäßig zu funktionieren scheint,2)Die Angst vor Retaxen wird noch ausgeweitet,weil die Rendite weiter vom Kaumwas ins Nichts verfällt,3)Wir nicht für die Preispolitik der Unternehmen haften können.Bei einem Volumen von über 9 Mrd in 2016 verdienen WENIGE -VIEL.Und viele büßen für die Politik weniger.4.)die Finanzierung außerhalb der normalen Ströme nimmt weiter zu.5.)eine Lagerhaltung für zB MS Patienten wird weiter verschlechtert,da es eben noch mehr kostet.6.)Die Gefaht der Aussteuerung aus den öffentlichen Spotheken steigt weiter..Die SYSTEMÄNDERUNGEN schreiten munter fort.WAS ABER TUN WIR??
Vorschlag;Frühe Preisdeckelung der Industrie !!!!Das ist gerecht,man vergisst:75 Prozent vom Hundert greifen die Hersteller doch heute schon ab.Vorschlag 2:Man geht von Seiten der ABDA an die Politik mit der Frage:Will man die Apotheken nach der Wahl 2017 auf den Index setzen..Gilt unsere Berechtigung nichts mehr?UND:Was bringt ARMIN,was bringt 2030 noch??Diese Sozialisierung des Aufschlages nach unten kostet uns garantiert Millionen,was heute noch verschwiegen wird.Die Dreistigkeit,mit der Staatsbedienstete (Neid...?worauf noch??) uns wöchentlich neue Sauereien präsentieren,sind allmählich einmalig.Ist eigentlich jemand aufgefallen,dass KEINE einzige Berufsgruppe vom Staat derart mies behandelt wird wie wir?WO soll da noch Motivatiion herkommen??

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Hochpreiser

von Dr. radman am 13.04.2016 um 10:08 Uhr

Andersrum ist richtig..

nämlich die prozentuale Spanne erhöhen..

Sonst wird sich die Apotheke mit Hochpreisern schwer tun.. Wer möchte schon 6000 Euro Artikel vorfinanzieren und noch drauf zahlen.

Hr. Gröhe ! Das ist ein Schuss nach Hinten..

Na dann ...

Viel Spaß

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Deckelung

von Mike am 12.04.2016 um 17:35 Uhr

Diese Deckelung sollte dringend abgewendet werden. Die MwSt auf alle Arzneimittel würden die Gesundheitsausgaben deutlich senken.
Was aber Furnier, dass erkannt wurde , dass Rezepturen und Dokumentarionen höher und gerechter vergütet werden.
Zu der Rezepturen sollte der Arbeitspreis gerechter werden. Analog den Löhnen für andere Fachkräfte ( Lackierer im Kfz Berixh z. B. )
Der Zuschlag von 8,51 für Beratung Logistik usw sollte aber auch drauf kommen.

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AW: Deckelung

von Stuhler am 13.04.2016 um 8:31 Uhr

So, jetzt bin ich aber mal gespannt, wie die ABDA reagiert.
Aber es könnte ja schlimmer kommen, nicht wahr Herr Schmidt ?
Schliesslich bekommen wir dann ja die hart erkämpfte Erhöhung der BTM Abwicklung und der Rezepturpreise...
Allein die Tatsache, dass hier einen Gegenrechnung stattfindet, ist schon eine Unverschämtheit.
Liebe ABDA, wenn Ihr Euch auf dieses vermeintliche Nullsummenspiel einlasst, statt eine angemessenen, an die allgemeine Kostenentwicklung angepasste Erhöhung unseres Honorars einzufordern, dann habt Ihr Euch überflüssig gemacht in der Welt der Standesvertretungen.
Achja, Standesvertretung heisst: Die Interessen des Berufstandes, wenn es sein muss, kämpferisch vertreten.
Nur noch mal als kleine Erinnerung, Herr Schmidt.

Farce

von Reinhard Rodiger am 12.04.2016 um 17:04 Uhr

Allein die Tatsache,VOR DEM GUTACHTEN perspektivische Senkung der Erträge ins Spiel zu bringen zeigt dessen Bedeutungslosigkeit.Da die teuren Produkte die Entwicklung bestimmen und der Rest tendenziell eher sinkt ergibt sich im Saldo eine Senkung.Abkopplung von der Marktentwicklung ist durch einmaligen "Ausgleich" nicht aufgehoben.
Zeigt sich hier der Einfluss aus USA/England respektive der Professoren aus USA ? Dort ist die der stete Margenverfall auch das einzige Mittel der Politik.Er führt zu unerträglicher Arbeitsverdichtung durch fehlende Erträge und völliges Unattraktivmachen des Berufs.In England wird die Funktion von Apothekern als Arztassistenten geprüft.Da braucht es keine Apotheken mehr.
Hier wie dort zeigt sich robuste Achtungslosigkeit gegenüber menschengemässen Arbeitsbedingungen.
Hier wie dort bleibt der Machtmissbrauch der Krankenkassen bzw vorgelagerter Abgreifgesellschaften unbearbeitet.
Es ist unerträglich mit welcher Chuzpe hier gesellschaftliche Grundforderungen mit Füssen getreten werden.Es gibt nicht mal eine faire Debatte.
Mit welcher Begründung wird der kleinste so unwürdig behandelt und geprügelt?

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AW: Farce

von Jedamzik Elisabeth am 12.04.2016 um 21:09 Uhr

Warum wird der Kleinste unwürdig behandelt?
Wer sich ständig bückt und buckelt, lädt zum Treten ein.

Hochpreiser + Co.

von Reinhard Herzog am 12.04.2016 um 16:41 Uhr

Tja, liebe Kolleginnen und Kollegen, warmduschen ist eben nicht mehr, stattdessen gibt's Kneippsche Wechselgüsse. Tendenz: mehr kalt als warm!

Wartet mal ab, wenn unsere Vorzeigeunternehmen, gerne aus dem Segment der in Blech gepressten Mobilitätskunstwerke, zu schwächeln anfangen.
Wer einen Blick u.a. auf die Liste der 30 DAX-Unternehmen riskiert, den überkommen durchaus gelinde Zweifel für die Zukunft.

War ja auch zu schön, der Traum, dass eine alternde Gesellschaft, die gerade mal gut 1% der Weltbevölkerung stellt, auf Dauer vor wirtschaftlicher Prosperität kaum mehr laufen kann und allen anderen zeigt, wo es langgeht.

Die mittelfristige Rückkehr zur Normalität dürfte anstehen, und da hieß es bei jeder Reform: Kürzen, regulieren, deckeln ...
Wer sich dem "Kaltduschen" rechtzeitig anpasst, tut am meisten für seine Zukunft. Und wird am Ende vielleicht gar positiv überrascht ...

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AW: Rückkehr zur Normalität??

von Armin Spychalski am 13.04.2016 um 9:41 Uhr

Lieber Herr Herzog!
Ich finde es nicht normal, wenn die Vergütung der Apotheken nach unten geht, die Löhne der Angestellten (in der Apotheke wie anderswo) regelmäßig nach oben angepasst werden, die Kosten für Apothekerverband, QM und und und steigen und die Kunden z.T. auch noch Rabatte einfordern. Soll ich für meine Leistung, Arbeitszeit, mein Risiko überhaupt nicht mehr vergütet werden? Alles aus purem Idealismus? Ja, es gibt tatsächlich Apotheker, die ihren Lebensunterhalt mit dem Geschäft erwirtschaften müssen. Wer lange Jahre dabei ist und von der Substanz leben kann, kann natürlich klugschwätzen, von wegen Gürtel enger schnallen. Wer vertritt eigentlich noch die Basis?

Prozentuale Komponente des Packungshonorars

von Armin Spychalski am 12.04.2016 um 15:59 Uhr

Gab es nicht einmal vor langer, langer Zeit die berechtigte Forderung einer Erhöhung von 3 auf 5%?

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AW: Gab es ....

von gabriela aures am 12.04.2016 um 16:07 Uhr

..meines Wissens nach sogar als Antrag zum DAT.
Wurde aber wegen "historisches Zinstief" abgelehnt oder sonstwie beerdigt.
Müssen Sie mal Herrn Diefenbach fragen...

Honar für Apotheker

von Inge Deufert am 12.04.2016 um 15:53 Uhr

Da freut sich der Patient mit Hochpreisern. Der darf sich dann nämlich auf die Suche nach lieferwilligen Apotheken machen. Schilderung eines Patienten: 4 Apotheken sahen sich nicht in der Lage ihn mit seinem Medikament zu versorgen. Vielleicht bekommt er es ja von der Versandapotheke. Aber ob DOC-Morris einspringt wage ich zu bezweifeln. Wer schickt schon gerne Wertpakete.

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Ist es nicht zum Kotzen..

von Christiane Patzelt am 12.04.2016 um 15:51 Uhr

..dass ich als Unternehmerin jeden Morgen der WILLKÜR unterlegen bin?? Ich könnt platzen vor Wut!! Den Satz: Streik jetzt - den klemm ich mir, zuviele Hasenfüsse, zuwenig Unternehmertum...warum bin ich bloß Apotheker geworden-das ist der letzte Mist!! So kann ich noch nicht mal den eigenen Nachwuchs für den Beruf begeistern....wirste nur rumgeschupst..

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AW: Ich rate....

von gabriela aures am 12.04.2016 um 16:05 Uhr

meinem Nachwuchs ja mittlerweile, "Mach'lieber was mit Medien !" - schlimmer kann's nicht sein.

Apothekenhonorar

von Peter Bauer am 12.04.2016 um 14:37 Uhr

Ich habe Anfang letzten Monats zwei Packungen Votrient zum Einkaufspreis gesamt Brutto von 8800€(Skonto schon abgezogen) bei einem Importeur direkt bestellt und über die Bank vorfinanziert.Dies hat ca.95€ pro Monat(bei 13%)an Zinsen ausgemacht.Die Krankenkasse muß mir den Betrag aber erst am 15.des Folgemonats für die beiden Votrient erstatten.Da bleibt ja wahnsinnig viel Geld bei diesen Hochpreisern an Apothekenhonorar übrig oder anders als Politikerrätsel.:wieviel bleibt in der Apotheke????Das heißt bei Kürzung des Honorars werden Hochpreiser zum absoluten Draufzahlgeschäft.Mal sehen ob der Patient dann in jeder Apotheke noch so schnell seine Medikamente bekommt.
Dann werden wahrscheinlich noch mehr Apotheken zukünftig versuchen,Patienten mit Hochpreisrezepten abzuwimmeln,als das jetzt schon der Fall ist wie man hört.Manchmal muß man sich schon fragen ,ob irgendwer in der Politik eigentlich noch mal sachlich seinen Kopf einschaltet.Gröhe und Kollegen:habt Ihr eigentlich immer noch nicht mitbekommen was in den deutschen Apotheken los ist?

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AW: Sovaldi

von gabriela aures am 12.04.2016 um 15:24 Uhr

An Sovaldi verdient der Staat ohne mit der Wimper zu zucken unanständige
2683,74 € !
Aber die 400 € für die Apotheke mit Personal,deren Sozialabgaben, Strom und Steuern für Deutschland sind zu viel ?!
Geht's noch ?

Äpfel und Birnen?

von Kerstin Kemmritz am 12.04.2016 um 14:19 Uhr

Ich denke weiterhin, dass wir nicht das eigentliche "Opfer" des Pharmadialogs werden sollen, daher soll das Gesamthonorar gleich bleiben(?). Wenn nun (ohne weitere Änderungen ..) die Marge bei den Hochpreisern gedeckelt werden soll, wird es weitere Versorgungsengpässe in diesem Bereich geben, die quasi "apothekengemacht" sind, weil einfach nicht mehr jeder Kollege eine beliebige Anzahl Hochpreiser pro Monat vorfinanzieren kann. Nicht, so lange das Damoklesschwert der Nullretaxation und der Anrechnung auf Reimportquoten weiter über uns hängt!

Falls man sich dieser Themen sowie weiteren Bürokratieabbaus auch politisch widmen würde, dann könnte der Pharmadialog ein ganz ganz kleiner Schritt in Richtung Lichtblicke werden ... Sonst ist es ein weiterer Blitzeinschlag, denn Dokumentations- und Rezepturhonorar hat mit dem Hochpreisern so wenig zu tun, wie Äpfel mit Birnen. Gegeneinander aufrechnen kann man das jedenfalls nicht!

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AW: Ob die Regierung....

von gabriela aures am 12.04.2016 um 14:57 Uhr

dann ehrlicher- und konsequenterweise im anstehenden "Gabriel-Gutachten" die Hochpreiser ausklammert ?

Genau,

von Peter am 12.04.2016 um 14:13 Uhr

super Idee, dann werden wohl die letzten Hochpreiser abgebenden Apotheken inklusive mir versuchen die Kunden herauszukomplimentieren. Diese drei Prozent spiegeln das mittlerweile viel zu hohe Retax-Risiko bei Abgabe schon nicht wieder, fallen sie weg ist das Risiko kaufmännisch überhaupt nicht mehr tragbar und jede Bank würde dem Kreditnehmer (Krankenkasse) als Kreditgeber (Apotheke) den Kredit verweigern. Das müsste dann über retaxsichere Direktbezahlung mit quasi null Tagen Zahlungsfrist nach Posteingang mit extrem schmerzenden Verzugszinsen für die KK laufen, ansonsten Adios!

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Nachtrag

von gabriela aures am 12.04.2016 um 14:00 Uhr

Aufgrund welcher Legitimation müssen die Apotheken für den medizinischen Fortschritt durch Forschung oder die Preisgestaltung der Hersteller bluten ? Warum bei den Hochpreisern nicht ermäßigter MWSt.-Satz ?

(achso, nee, damit würde die Politik ja ihre eigenen Einnahmen vermindern....dann lieber bei Thekers holen, dafür kommen dann keine Ketten)

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AW: Es...

von Barbara Buschow am 12.04.2016 um 16:13 Uhr

...hätte schlimmer kommen können.

Wer liegt falsch ?

von gabriela aures am 12.04.2016 um 13:37 Uhr

"Die Fraktionen wollen die Apotheker aber insgesamt nicht benachteiligen, die Ausgaben für Apotheker dürften sich nicht vermindern"

Hat DAZ falsch zitiert oder meint die Politik tatsächlich, jeder Cent geht direkt in die Tasche des Apothekers ?

Das Geld benötigt der BETRIEB APOTHEKE , um Personal,Sozialabgaben, Strom,Steuern usw. zu bezahlen und somit auch diesen Staat unterstützt.

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AW: Wer liegt falsch? Die Politik offenbart sich wie erwartet!

von Uwe Hansmann am 12.04.2016 um 16:22 Uhr

Wir liegen falsch, wenn wir glauben, daß es jemals auch nur einen cent Honorar mehr geben wird. Wir liegen falsch, wenn wir weiter im Wissen um diese Tatsache oben draufsatteln und pharmazeutisch hochwertige MM-Leistungen etc. für lau der Politik und den Kassen anbieten. Wir liegen falsch, wenn wir der meinung sind, es bei Kassen und Politik noch mit Partnern zu tun zu haben - so sehr ich persönlich mir das wünschen würde. Die Realität holt einen täglich gnadenlos auf den Boden der Tatsachen runter. Pharmazeutische Versorgung ist zum Beschaffungs- und Rabattvertragspokerspiel verkommen.

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