Zusammenschluss mit Allergan

Neue Fusions-Regeln bringen Pfizer-Deal zum Wackeln

Stuttgart - 05.04.2016, 11:45 Uhr

Unklare Aussichten: Die US-Regierung hat die Bedingungen für die geplante Fusion von Pfizer und Allergan verschärft. (Foto: dpa / picture alliance)

Unklare Aussichten: Die US-Regierung hat die Bedingungen für die geplante Fusion von Pfizer und Allergan verschärft. (Foto: dpa / picture alliance)


Eigentlich sollte beim 150 Milliarden Dollar Deal der größte Pharmakonzern der Welt entstehen, doch könnte die Fusion noch scheitern – denn die US-Regierung will eine Steuerflucht unterbinden. Die Allergan-Aktien brechen um 22 Prozent ein.

Auch Botox kann wohl kaum die Sorgenfalten beseitigen, die sich derzeit bei den Managern von Pfizer und Allergan gebildet haben dürften: Der Mega-Zusammenschluss der Viagra- und Botox-Hersteller könnte nach starker Kritik von Seiten der US-Politik aufgrund verschärfter Regeln scheitern. Umstritten ist die Fusion, da die beiden Konzerne Steuern sparen wollen: Indem Pfizer sich formell von Allergan kaufen lässt, kann es seine Gewinne auf dessen Firmensitz in Irland günstiger versteuern. Die Geschäftsleitung soll weiter in New York verbleiben, und auch vom alten Namen will Pfizer sich nicht verabschieden.

Die Regierung will Steuerflucht verhindern

Gegen die Fusion will das US-Finanzministerium mit neuen Vorschriften vorgehen, wie das Wall Street Journal schreibt: Sie will Steuerflucht durch „Inversion Deals“ verhindern, bei denen US-Unternehmen sich durch ausländische Rivalen kaufen lassen, um Abgaben zu sparen und Gewinne zu verschieben. Für Firmen wie Pfizer und Allergan werden die Regeln zu einem großen Hindernis, sagt der New Yorker Steueranalyst Robert Willens laut der Zeitung.

Auch Allergan hatte seinen Sitz schon aus den USA nach Dublin verlegt, gleichfalls mittels Übernahme durch einen irischen Konzern. Während die Fusion eigentlich in der zweiten Jahreshälfte 2016 abgeschlossen sein sollte, ist nun unklar, wie es weitergeht. Die Allergan-Aktie verlor im nachbörslichen US-Handel 22 Prozent ihres Wertes. 


Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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