Rekordergebnis

AOKs sparen 1,5 Milliarden Euro mit Rabatten

Stuttgart - 01.04.2016, 12:45 Uhr

Die Minderausgaben steigen: Die AOKs freuen sich über die Einsparungen durch Rabattverträge. (Foto: dessauer / Fotolia)

Die Minderausgaben steigen: Die AOKs freuen sich über die Einsparungen durch Rabattverträge. (Foto: dessauer / Fotolia)


Die AOK-Gemeinschaft freut sich über rund 200 Millionen Euro mehr, die sie 2015 durch Rabattverträge sparen konnte. Zu Anfang April starten neue Verträge über insgesamt 106 Wirkstoffe.

Durch Arzneimittelrabattverträge sparte sich die AOK-Gemeinschaft nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr Ausgaben in Höhe von knapp 1,5 Milliarden Euro. „Nach 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr haben wir das Ergebnis 2015 noch einmal verbessern können“, sagte der Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer für die bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge, Dr. Christopher Hermann, am Freitag. Damit fielen gut 40 Prozent der Gesamteinsparungen aller gesetzlichen Krankenkassen von 3,6 Milliarden Euro auf die Ortskrankenkassen.

Aus Sich des AOK-Vorstandschefs hatten die Rabatte einen wichtigen Anteil daran, dass die AOK-Gemeinschaft das vergangene Jahr mit einem leichten Plus abschließen konnte: „Durch die Arzneimittelrabattverträge haben die AOKs 2015 knapp elf Prozent bei den Arzneimittelausgaben einsparen können. Der GKV-Schnitt liegt bei 9,7 Prozent“, so Hermann. Die AOK-Gemeinschaft hat eigenen Angaben zufolge durch die Rabattverträge in den vergangenen neun Jahren (2007 bis Ende 2015) knapp 5,5 Milliarden Euro eingespart.

Rabattverträge seien unverzichtbar

Laut Experten würden die in dieser Legislaturperiode verabschiedeten Gesetze zu einem Ausgabenanstieg im Gesundheitswesen von bis zu 40 Milliarden Euro führen, schreibt die AOK-Gemeinschaft in einer Stellungnahme. „Auch vor diesem Hintergrund sind die bewährten Rabattverträge ein unverzichtbares Instrument, mit dem eine Krankenkasse ihre Arzneimittelausgaben individuell besser steuern kann“, sagte Herrmann.

Nachdem die 2014 abgeschlossene Vertragstranche „AOK XII“ Ende März ausgelaufen ist, starten zum 1. April zwei neue Tranchen „AOK XV“ und „AOK XVI“. Sie haben wiederum eine Laufzeit von zwei Jahren und umfassen 106 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen. „Neben den Kontrakten für auslaufende Verträge sind wieder neue Wirkstoffe hinzu gekommen, die zwischenzeitlich patentfrei geworden sind und zu denen lebhafter Wettbewerb besteht“, sagte Herrmann. Darunter befände sich das Neuroleptikum Aripiprazol und der Aldosteron-Antagonist Eplerenon.

AOK XV:

  • Laufzeit: 1. April 2016 bis 31. März 2018
  • Verträge über 103 Wirkstoffe/Wirkstoffkombinationen in 105 Fachlosen (19 im Mehrpartnermodell vergeben)
  • 45 Pharmaunternehmen/Bietergemeinschaften
  • AOK-Umsatzvolumen: 1,9 Milliarden Euro

 
AOK XVI:

  • Laufzeit: 1. April 2016 bis 31. März 2018
  • Verträge über drei Wirkstoffe (alle im Mehrpartnermodell vergeben)
  • 10 Pharmaunternehmen/Bietergemeinschaften
  • AOK-Umsatzvolumen: 150 Millionen Euro

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