Milliardenlöcher

AOK-Spitze warnt vor stark steigenden Beiträgen

Berlin - 26.03.2016, 09:55 Uhr

AOK-Chef Litsch kritisiert die Politik der Regierung, Zusatzbeiträge für Versicherte werden weiter steigen. (Foto: Setareh/fotolia)

AOK-Chef Litsch kritisiert die Politik der Regierung, Zusatzbeiträge für Versicherte werden weiter steigen. (Foto: Setareh/fotolia)


Eine echte Strukturreform fehle, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Martin Litsch. Durch die Mehrbelastungen müssten die Kassen auch in Zukunft Zusatzbeiträge erheben. Die derzeitigen Mehrausgaben liegen bei rund 40 Milliarden Euro.

Die Zusatzbeiträge für gesetzlich Krankenversicherte werden nach Ansicht der AOK-Spitze in den nächsten drei Jahren spürbar steigen.  „Die Krankenkassen werden auch 2017 die Zusatzbeiträge anheben müssen - um durchschnittlich 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte“ , sagte der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, der „Bild“-Zeitung (Samstag). Grund seien die weiter steigenden Kosten.

Allein in der aktuellen Legislaturperiode liegen die Mehrausgaben der Krankenkassen den Angaben zufolge bei rund 40 Milliarden Euro. „Das ist soviel wie nie“, sagte Litsch.  „Wenn hier nicht endlich mit richtigen Strukturreformen gegengesteuert wird, ist in den Jahren 2018 und 2019 mit ähnlichen Erhöhungen zu rechnen.“  Die Politik sei daher gefordert, unter anderem Überkapazitäten in Krankenhäusern abzubauen.


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1 Kommentar

Ist doch nicht weiter verwunderlich...

von Konrad Mörser am 26.03.2016 um 11:29 Uhr

...wenn eine Solidargemeinschaft - hier die gesetzlich Krankenversicherten - plötzlich um eine hohe 6-stellige, vielleicht gar 7-stellige Anzahl an Leistungsberechtigten (auch "Flüchtlinge" genannt) erweitert wird, für die das BAMF aber nur niedrige Pauschalen einzahlt, dann steigen natürlich die Umlagen auf die Beitragszahler.
Da aber je nach Bundesland zwischen 88 und 76% der Wähler diesen Kurs untersützt haben, nehme ich keinerlei Klagen bezüglich steigender Zusatzbeiträge entgegen! Es ist demokratisch so gewollt.
Ich selbst bin übrigens privat versichert, von mir aus soll der Zusatzbeitrag bei 5% pro Monat liegen. Es muss weh tun, sonst ändert sich nix.

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