Vier Kandidatinnen für Aufsichtsrat nominiert

Frauenquote für Fresenius

Bad Homburg - 14.03.2016, 13:06 Uhr

Produktion bei Fresenius: Mit der Neuwahl würde die gesetzliche Vorgabe einer Frauenquote für börsennotierte Unternehmen erfüllt. (Foto: Fresenius)

Produktion bei Fresenius: Mit der Neuwahl würde die gesetzliche Vorgabe einer Frauenquote für börsennotierte Unternehmen erfüllt. (Foto: Fresenius)


Der Bad Homburger Gesundheitskonzern Fresenius will künftig die gesetzliche Frauenquote erfüllen. Bei der Hauptversammlung sollen jeweils zwei Frauen in den Aufsichtsrat gewählt werden. Durch den Umbau verabschiedet das bislang rein männliche Kontrollgremium auch ein prominentes Mitglied.   

In die Aufsichtsräte des Medizinkonzerns Fresenius und dessen Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) sollen auf den Hauptversammlungen am 12. und 13. Mai 2016 jeweils zwei Frauen gewählt werden. So sind bei Fresenius nach Unternehmensangaben Iris Löw-Friedrich vom belgischen Pharmakonzern UCB und Deutsche-Börse-Vorstand Hauke Stars für das sechsköpfige Kontrollgremium nominiert. Im Gegenzug sollen Roland Berger, seit 2008 Aufsichtsratsmitglied, sowie Gerhard Roggemann, von 1998 bis 2004 und erneut seit 2011 Aufsichtsratsmitglied, ausscheiden.

Bei FMC stehen nach Unternehmensangaben die ehemalige Finanzmanagerin Deborah Doyle McWhinney und die Französin Pascale Witz, Geschäftsbereichsleiterin bei Sanofi, auf der Kandidatenliste für das Kontrollgremium. Für sie sollen Walter L. Weisman sowie Bernd Fahrholz ausscheiden, die seit 1996 beziehungsweise 1998 im Aufsichtsrat sitzen.

Aufsichtsrat mit fünfjähriger Amtszeit

Bei der Auswahl der Kandidatinnen war es der Fresenius-Gruppe wichtig, einerseits medizinische und medizintechnische Expertise zu gewinnen, zum anderen IT- und Prozessoptimierungs-Know-how, sagte Fresenius-Chef Ulf Scheider dem „Handelsblatt“.

Mit der Wahl der Kandidatinnen würden Fresenius und FMC die gesetzlichen Vorgaben einer Frauenquote von 30 Prozent für börsennotierte Unternehmen erfüllen. Der Aufsichtsrat soll für eine fünfjährige Amtszeit ernannt werden. Im Falle seiner Wiederwahl will der bisherige Aufsichtsratsvorsitzender Gerd Krick, 77, auch weiterhin beide Gremien führen.

Die Fresenius-Gruppe verfügt über eine komplexe Struktur. Kontrolliert wird die Gruppe von der Fresenius Management SE. Sowohl Fresenius als auch FMC sind im Börsenbarometer Dax notiert.


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